Hölzl schnuppert wieder Rennluft

Österreicherin Fenninger gewinnt Riesenslalom in Lienz, Olympiasiegerin Rebensburg wird Vierte

  • Christian Kunz, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Pech für Viktoria Rebensburg mit Rang vier, Freude bei Maria Höfl-Riesch über die Top 10 - und Kathrin Hölzl durfte nach zehn Monaten endlich wieder ein Rennen fahren. Zwar schied die Riesenslalom-Weltmeisterin gestern beim Ski-Weltcup in Lienz/Österreich im zweiten Durchgang aus, aber Rebensburg und Höfl-Riesch freuten sich über die Rückkehr der Teamkollegin nach der langen Leidenszeit. »Es war wichtig für sie, mal wieder dabei zu sein und aus dem Starthaus zu fahren«, sagte Höfl-Riesch, die ihren zehnten Platz im Riesenslalom selbst als »Schritt nach vorne« bewertete.

Nach einem gemessen an der langen Pause sehr starken ersten Durchgang mit Platz 21 erreichte Hölzl im zweiten Lauf nicht das Ziel. »Es war wie ein Blackout«, haderte die 27-Jährige, »aber das Scheißjahr ist endlich abgeschlossen und ich hoffe, dass es im nächsten besser wird.« Seitdem sie im Februar mit »Schmerzen ohne Ende« von der WM-Strecke gehumpelt war, hatte sie kein Rennen mehr bestritten. Im Sommer wurden die Ursachen für die von ihr einmal als »Ganzkörperschmerzen« bezeichneten Probleme gefunden - und mittlerweile scheint sie diese im Griff zu haben.

Kurzzeitig hatte Hölzl im Zielraum trotz des Ausscheidens ihr Lachen wiedergefunden, aber als Teamkollegin Rebensburg am Zielhang dann mit einem Fehler vom Bestzeitkurs abkam, war es wieder dahin - genauso wie bei Rebensburg, die nach ihrer Zieleinfahrt gleich die Konkurrenz um Premierensiegerin Anna Fenninger (Österreich) umarmte.

»Die anderen haben aber einen super Job gemacht, da kann ich nur gratulieren«, sagte die Riesenslalom-Olympiasiegerin. »Ein vierter Platz ist nicht so schlecht, auch wenn ich in meiner Lieblingsdisziplin Riesenslalom gerne oben stehen möchte.« Zumindest im Disziplin-Klassement verteidigte sie die Führung. »Das muss man sportlich akzeptieren können. Das war kein perfekter Zielhang«, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier.

Glücklich verfolgte er die Rückkehr Hölzls nach zehn Monaten Leidenszeit. »Wir wollen ihr die Möglichkeit geben, dass sie nach so langer Abstinenz ohne Druck zurückkommt«, betonte Maier und haderte nicht mit dem Aus: »Sie kommt mit Sicherheit zurück.«

Frauen Riesenslalom in Lienz: 1. Fenninger (Österreich) 2:16,08 min,2. Brignone (Italien) 2:16,28, 3. Worley (Frankreich) 2:16,47, 4. Rebensburg (Kreuth) 2:16,57, 10. Höfl-Riesch (Partenkirchen) 2:17,27, ... 29. L. Dürr (Germering) 2:19,86, Hölzl (Bischofswiesen) ausgeschieden.

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