Eine schöne Bestätigung

Magdalena Neuner über eine besondere Wahl

  • Lesedauer: 2 Min.
In Chanty-Mansyisk krönte sich MAGDALENA NEUNER zur erfolgreichste WM-Biathletin aller Zeiten. Zehnmal hat sie Gold nun gesammelt, im März sollen die letzten Medaillen in Ruhpolding dazukommen. Dann ist Schluss. Mit 25 wird Neuner ihre Karriere beenden, kündigte sie vor wenigen Wochen an. Da wollten die Leser des »nd« die Bayerin schnell noch zur Sportlerin des Jahres wählen. Mit Neuner sprach OLIVER HÄNDLER über die Wahl und eine ungewisse Zukunft.
nd: Zunächst herzlichen Glückwunsch an die »nd«-Sportlerin des Jahres. Über 1000 Leser haben gewählt. Sie haben auch die Abstimmung in Baden-Baden gewonnen. Was ist einem Sportler denn mehr wert: eine Wahl von Journalisten oder von Fans?
Neuner: Das ist schwer zu beantworten. Denn letztendlich ist jede Ehrung eine schöne Bestätigung für die Leistungen, die man das ganze Jahr über gebracht hat. Journalisten haben vielleicht eine etwas objektivere Sichtweise. Bei den Fans spielt etwas mehr die emotionale Komponente mit rein. Aber wie gesagt: Ich freue mich über jede Ehrung!

Die meisten Stimmen erhielten Sie, nachdem Sie ihren Rücktritt bekannt gegeben hatten. Sind Sie vom Ausmaß an positiven Reaktionen überrascht?
Ganz ehrlich: Ja! Ich glaube, ich habe keine einzige negative Reaktion bekommen. Klar sind einige Fans und Freunde traurig, dass ich bald aufhöre, aber im Grunde hat jeder meine Entscheidung akzeptiert und verstanden. Dafür bin ich sehr dankbar.

Warum haben Sie nicht wie Kati Wilhelm vor knapp zwei Jahren (damals auch »nd«-Sportlerin des Jahres) Ihre Entscheidung erst nach der Saison bekannt gegeben?
Ich hatte mir das lange überlegt. Am Ende habe ich auf meinen Bauch gehört. Ich wollte ganz einfach nicht mehr flunkern, sondern den Fans und allen, die mit mir zusammenarbeiten, von Anfang an die Wahrheit sagen.

Sie haben sicher viele Zuschriften bekommen in den vergangenen Wochen. Gab es irgendwelche interessanten oder gar nützlichen Vorschläge für das Leben nach dem Leistungssport?
Da gibt es schon das eine oder andere. Aber darüber werde ich ganz in Ruhe nach der Saison nachdenken. Jetzt steht erst einmal der Sport im Vordergrund.

Im Läuferischen sind Sie in diesen Tagen noch nicht ganz so überragend wie in den vergangenen Jahren, dafür läuft es im Schießen besser. Sind Sie mit Blick auf die Heim-WM etwas nervös oder voll im Plan?
Ich würde sagen, ich bin absolut im Plan. Normalerweise brauche ich zu Beginn der Saison immer ein paar Rennen, um reinzukommen. Das war dieses Jahr gleich von Beginn an besser.

Viele der Leser, die für Sie abgestimmt haben, jubeln Ihnen in wenigen Tagen wahrscheinlich beim Weltcup in Oberhof zu. Ein kleiner Gruß vorab?
Klar: Ich bedanke mich ganz herzlich für die Stimmen zur »nd«-Sportlerin des Jahres. Und ich hoffe, wir alle sehen uns gesund und fit im neuen Jahr in Oberhof. Ich freue mich schon!

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