Zur Kasse, Schätzchen!

Sonja Vogel will Geld vom Jobcenter sehen

  • Lesedauer: 1 Min.

Am Berliner Sozialgericht stapeln sich offene Verfahren. Akten über Akten. 40 000 an der Zahl. Genauso viele Menschen warten auf die Klärung ihres Problems: Dem einen wurden 30 Prozent der Leistungen gestrichen, der anderen beschieden, ihre Wohnung sei zu teuer - bei einem Regelsatz von gerade mal 374 Euro sind das existenzielle Probleme.

Auf der anderen Seite passiert monatelang nichts. Verfahren und Regelungen sind intransparent und selbst für die Jobcenter schwer zu durchschauen. Die Folge: Die viel beschworene Klagewelle. Aber klagewütige Hartz IV-ler? Keine Spur. Das Jobcenter selbst zieht Klage geradezu magnetisch an - durch Schlamperei, Überlastung der Mitarbeiter, das Überschreiten von Fristen. Statt klärende Gespräche zu suchen, wird gekürzt und gemahnt.

Umso unverschämter, dass Jobcenter per Freifahrtschein vor Gericht ziehen. Warum also nicht die Gerichtsgebühren wieder einführen? Die Jobcenter müssten sich um eine außergerichtliche Einigung bemühen, Fehler vermeiden. Auch eine Evaluierung der Arbeit der Jobcenter wäre dann möglich. Wo sind klärende Gespräche üblich, wo geht's vor Gericht, wer verschickt wie viele Sanktionen und vor allem: Wie viele davon sind berechtigt? Transparenz nämlich ist die Sache der Jobcenter-Maschine nicht. Und das, obwohl ein beträchtlicher Teil der Berliner von ihr abhängig ist.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.