Wichtiger denn je

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 1 Min.

Angesichts der Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise sei die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit wichtiger als jemals zuvor. Ein Satz, mit dem man hierzulande schnell zum linken Propagandisten abgestempelt werden kann, der nur unrealen sozialistischen Träumen nachhängt. Er stammt von Ban Ki Moon, gewidmet dem gestrigen »Welttag der sozialen Gerechtigkeit«. Denn auch der UNO-Generalsekretär weiß, diese »ist mehr als ein ethisches Gebot, sie ist die Grundlage für nationale Stabilität und weltweites Wohlergehen«.

Die Analysen der UNO zeigen, wie weit die Welt noch von sozialer Gerechtigkeit entfernt ist. Auf dem Millenniumsgipfel der Vereinten Nationen vor zwölf Jahren haben sich die Regierungen u. a. verpflichtet, die Armut bis 2015 zu halbieren. Doch bei allen Fortschritten etwa in China hinken andere Länder, Regionen oder Kontinente den Zielen weit hinterher. In Afrika beispielsweise leben in absoluten Zahlen heute sogar mehr Arme als 1990, dem Ausgangsjahr. Global gesehen verfügen nach UN-Angaben immer noch weniger als eine Milliarde Menschen über 80 Prozent des weltweiten Einkommens, während über fünf Milliarden Menschen kaum 20 Prozent zur Verfügung haben. Deshalb forderten Hilfsorganisationen am Welttag so nachdrücklich nachhaltige Maßnahmen zur »sozialen Entwicklung für alle«, was auch einschließt, dass die Menschen in Entwicklungsländern endlich gegen Risiken wie Krankheit oder Armut abgesichert werden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.