Orbán beschwört die Geschichte
Massenmeetings für und wider Ungarns Premier
Budapest (AFP/nd). Hunderttausende haben in der ungarischen Hauptstadt für oder gegen die umstrittene Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán demonstriert. Am Nationalfeiertag versammelten sich vor dem Parlament in Budapest etwa 200 000 Unterstützer des Regierungschefs. An der nahen Kundgebung der Opposition beteiligten sich etwa 100 000 Regierungsgegner.
In einer Rede vor seinen Anhängern verwies Orbán auf die Revolution von 1848, in der Ungarn gegen die Vorherrschaft der Habsburger kämpfte und an die der Nationalfeiertag erinnert. Heute gelte wie damals, dass Ungarn »keine Kolonie« sei, sagte er. Dem »Druck und dem Diktat von außen« hätte Ungarn im Winter 2011/2012 nie widerstanden, wenn sich nicht Hunderttausende dagegen aufgelehnt hätten, so Orbán mit Blick auf die internationale Kritik an seiner Regierung.
Während bei der Kundgebung ungarische Flaggen wehten, waren bei der Gegendemonstration viele Europafahnen zu sehen. Orban steht international seit Monaten wegen umstrittener Gesetzes- und Verfassungsänderungen in der Kritik, die etwa den Justiz- und Medienbereich betreffen.
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