Einnahmen für die rechte Szene?

Nach Razzia: Ermittler prüfen Wege des Geldes

  • Lesedauer: 1 Min.

Rudolstadt/Leipzig (dpa/nd). Nach der Razzia wegen des Verdachts auf großangelegten Versicherungsbetrug in Thüringen und Sachsen prüfen Ermittler nun, in welche Kanäle das erschlichene Geld versickert ist. Dabei haben sie auch zwei einst führende Thüringer Neonazis im Visier. Von den Versicherungen seien 2009 und 2010 mehr als 600 000 Euro auf Firmenkonten gezahlt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera, Jens Wörmann, am Donnerstag. Der Großteil davon sei in bar abgehoben worden, so dass sich die Spur verliere.

Thüringens Justizminister Holger Poppenhäger (SPD) hatte die Vermutung geäußert, dass es sich bei den Machenschaften um eine neue Masche der rechte Szene zur Geldbeschaffung handeln könnte. Einer der Beschuldigten war einst Kopf des rechtsextremen »Thüringer Heimatschutzes«, dem das 1998 untergetauchte Jenaer Terror-Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe angehörte. Auch Wörmann äußerte diesen Verdacht: Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass die Beschuldigten sich mit den Betrug ein luxuriöses Leben finanzierten. »Die Gelder scheinen anderweitig verwendet worden zu sein.«

Momentan wird gegen 13 Personen ermittelt. Die Hauptbeschuldigten sollen Firmen gegründet und Gruppen- und Privatunfallversicherungen für die Mitarbeiter abgeschlossen haben. Wenig später seien Arbeitsunfälle und andere Schäden gemeldet und Leistungen bei den Versicherungen beantragt worden.

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