Weder Schild noch Schwert!

Friedensaktivisten bedrängten NATO-Hauptquartier in Brüssel

  • Lesedauer: 2 Min.

Brüssel (AFP/nd). Hunderte NATO-Gegner haben am Sonntag versucht, den Sitz der Militärallianz in Brüssel zu stürmen. Wie ein AFP-Reporter berichtete, wurden die Demonstranten, die sich in kleine Gruppen aufgeteilt hatten, durch ein starkes Polizeiaufgebot an ihrem Vorhaben gehindert. 483 Demonstranten wurden festgenommen, wie die Polizei mitteilte.

Insgesamt beteiligten sich etwa 500 Menschen, darunter Demonstranten aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Schweden und Finnland, an dem Protest.

Die Aktivisten waren einem Aufruf der belgischen Organisation Action pour la Paix (Aktion für den Frieden) gefolgt. In Gruppen von je rund einem Dutzend überquerten sie das Gelände hinter dem NATO-Sitz und versuchten dort, an den Absperrgittern vorbeizukommen. Etwa hundert Beamte, darunter auch berittene Polizei, stellten sich ihnen jedoch in den Weg. Nach Angaben eines Beamten waren insgesamt bis zu 600 Polizisten im Einsatz.

Der Protest richtete sich nach Angaben der Organisatoren gegen die NATO als »Gefahr für den Weltfrieden«. Knapp zwei Monate vor dem NATO-Gipfel in Chicago wollte die Gruppe demnach ein Zeichen gegen internationale Militäreinsätze setzen. »Wir wollen keinen Raketenschutzschild, keinen NATO-Einsatz in Libyen oder in Afghanistan und auch keine Nuklearwaffen«, sagte ein Sprecher von Action pour la Paix.

Die NATO will bei ihrem Gipfeltreffen 20. und 21. Mai den Abschluss der ersten Phase beim Aufbau ihres Raketenschilds in Osteuropa bekannt geben. Das Militärbündnis habe die Absicht, bei dem Treffen in Chicago die »vorläufige Einsatzfähigkeit« des Systems zu verkünden, hatte NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in vergangenen Woche mitgeteilt. Der Raketenschild soll Europa Schutz vor einer möglichen Bedrohung durch Raketen etwa aus Iran bieten. Vor allem Russland hegt aber massive Vorbehalte gegen das Vorhaben.

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