Vierter Titel für Stefan Nimke

Bei der Bahnrad-WM holt der Schweriner Gold im Zeitfahren

  • Ruben Stark, SID
  • Lesedauer: 2 Min.
Stefan Nimke hat im 1000-m-Zeitfahren seinen vierten WM-Titel geholt. Nach den Olympischen Spielen in London will der 34-Jährige eigentlich seine Laufbahn beenden. Doch so ganz sicher ist Nimke sich nicht.

Stefan Nimke ist hin- und hergerissen. Eigentlich will der deutsche Bahnradstar im Sommer nach den Olympischen Spielen in London aufhören - nach einem letzten großen Höhepunkt. Er könnte sich ja auch beruhigt aufs Altenteil zurückziehen. Nimke ist 34, er ist einer der Größten in seinem Sport, er hat alles gewonnen, er ist deutscher Rekordhalter.

Doch der Schweriner spürt, dass noch viel Energie in ihm steckt. Und vor allem sind da diese läppischen acht Hundertstel, die ihm im 1000-m-Zeitfahren zur magischen Minutenmarke fehlen. Gleich, nachdem Nimke am Donnerstag in 1:00,082 Minuten seinen vierten WM-Titel in seiner Paradedisziplin geholt hatte, ging ihm das durch den Kopf. »Da ist noch etwas offen«, sagte Nimke, und überhaupt: »Wenn man mit 34 so eine starke Zeit fährt, warum soll man dann aufhören?«

Nimke wähnte sich nicht zuletzt deshalb im »Wechselbad der Gefühle«. Der Olympiasieger von 2004 im Teamsprint hatte sich im Zeitfahren gerade eingereiht in die erlesene und kleine Riege der viermaligen Titelträger. Nur Lothar Thoms für die damalige DDR, der Franzose Arnaud Tournant und der Brite Chris Hoy haben Vergleichbares geschafft. Doch es soll dennoch das letzte Mal gewesen sein, dass er sich ein Regenbogentrikot übergezogen hat.

Nun greift Nimke erst mal jedoch das Ziel London an. Eine weitere Goldmedaille hat er im Visier. Sie würde seine reiche Sammlung angemessen komplettieren. »Noch mal oben zu stehen, das wäre das Schönste«, findet er. Anschließend will sich der zweifache Familienvater in Mecklenburg-Vorpommern auf seine Polizeiausbildung konzentrieren. So ist der Plan. Vorerst.

Männer, Omnium

1. O'Shea (Australien) 22 Pkt.

2. Bell (Kanada) 28

3. Hansen (Dänemark) 29

14. Nikias Arndt (Cottbus) 84

1000 m Zeitfahren

1. Nimke (Schwerin) 1:00,082 min.

2. d'Almeida (Frankreich) 1:00,509

3. Velthooven (Neuseeland) 1:00,543

7. Eilers (Chemnitz) 1:02,119

19. Liß (Unna) 1:04,216

Frauen, Sprint

1. Pendleton (Großbritannien)

2. Krupeckaite (Litauen)

3. Meares (Australien)

6. Miriam Welte (Ottersbach)

14. Kristina Vogel (Erfurt)

Scratch (10 km)

1. Pawlowska (Polen)

2. Hoskins (Australien)

3. Druyts (Belgien)

13. Charlotte Becker (Berlin)

Punktefahren (25 km)

1. Tschulkowa (Russland) 31 Pkt.

2. Glaesser (Kanada) 28

3. Ryan (Irland) 24

3000 m Mannschaftsverfolgung

1. Großbritannien 3:15,720 min.

2. Australien 3:16,943

3. Kanada 3:19,529

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