Sarkozy: Grobe Fälschung
Kontroverse um Bericht über Gaddafi-Spende
Paris (AFP/nd). Vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Frankreich spitzt sich die Auseinandersetzung um eine angebliche Wahlkampf-Spende des im November getöteten libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi für Präsident Nicolas Sarkozy im Jahr 2007 zu. Die Pariser Staatsanwaltschaft nahm am Montag Ermittlungen wegen »Fälschung« auf, nachdem Sarkozy gegen einen Medienbericht zu der angeblich geplanten Spende Anzeige erstattet hatte.
Die Staatsanwaltschaft in Paris ermittelt wegen des Verdachts auf »Fälschung und Verwendung von Fälschungen« sowie unter anderem wegen der »Veröffentlichung falscher Nachrichten«. Der Internet-Enthüllungsdienst Mediapart hatte am Samstag ein Dokument veröffentlicht, in dem es hieß, Libyen sei bereit, Sarkozys Wahlkampf im Jahr 2007 mit 50 Millionen Euro zu unterstützen. In dem angeblich vom damaligen libyschen Auslandsgeheimdienstchef Mussa Kussa unterzeichneten Dokument ist von einer entsprechenden »Grundsatzvereinbarung« die Rede. Ob das Geld tatsächlich floss, blieb offen.
»Dieses Dokument ist eine grobe Fälschung«, sagte Sarkozy dazu am Montag. Er fügte im Sender France 2 hinzu: »Der Wahlkampf rechtfertigt nicht alles.« Kussa, der sich während der Revolte gegen Gaddafi im März 2011 nach London abgesetzt hatte, sprach schon am Sonntag von einer Fälschung.
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