Fehlerkette

Überrascht hat Joachim Löw bei der Benennung seines EM-Kaders allenfalls mit dem Zeitpunkt. Am Montagabend, einen Tag vor dem von der UEFA gesetzten Termin, machte der Bundestrainer die Namen der 23 Spieler öffentlich. Zugleich schickte er einen Torwart (Marc-André ter Stegen), einen Stürmer (Cacau) und zwei Mittelfeldspieler (Julian Draxler, Sven Bender) auf Abruf in den Urlaub.

Dass er keinen Abwehrspieler ziehen lassen wird, wusste Löw wohl schon seit Samstagabend. Leider nicht, weil sie sich beim 3:5 gegen Schweiz alle unentbehrlich gemacht hätten. Die Viererkette mit Mats Hummels, Benedikt Höwedes, Marcel Schmelzer und Per Mertesacker entpuppte sich in Basel als Fehlerkette.

Nun kommen die Bayern-Verteidiger Jerome Boateng, Philipp Lahm und Holger Badstuber hinzu, die alle drei schon am Donnerstag im letzten EM-Testspiel in Leipzig gegen Israel für mehr Stabilität sorgen sollen. Allerdings ist das Defensivproblem kein neues. Nur in einem der letzten vier Spiele blieb die DFB-Elf ohne Gegentor. Und in den Partien gegen die Ukraine (3:3) und Frankreich (1:2) verteidigten jeweils auch zwei Münchner im Nationaltrikot.

Im Gegensatz zur reichlich gut besetzten Offensive hat sich für Löw die Qual der Wahl in der Defensive ins Negative umgekehrt. Also hat der Bundestrainer erst mal nicht gewählt.

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