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Ausufernde Korruption in Südsudan

Präsident beklagt Veruntreuung von Milliarden

  • Lesedauer: 2 Min.
Ausufernde Korruption behindert den Aufbau Südsudans, dem eine Flüchtlings- und Hungerkrise droht. Milliarden Dollar sollen im jüngsten Staat Afrikas veruntreut worden sein. Jetzt erhielten Minister und Beamte einen ungewöhnlichen Brief.

Nairobi (epd/nd). Der Präsident von Südsudan, Salva Kiir, beschuldigt Regierungsmitglieder, Milliardensummen veruntreut zu haben. Nach einem Bericht des britischen Senders BBC vom Montagabend schrieb Kiir an 75 ehemalige und aktive Mitglieder seiner Regierung. Er forderte sie auf, die unterschlagenen Gelder zurückzugeben, gegen Straferlass. »Mindestens vier Milliarden Dollar wurden nicht abgerechnet, oder, um es einfacher auszudrücken: gestohlen«, zitierte BBC aus dem Schreiben.

Die UNO warnte unterdessen vor einer Hunger- und Flüchtlingskrise in Südsudan. »Die Menschen leiden, und trotzdem denken einige Regierungsmitglieder nur an sich selbst«, schrieb Kiir. Das gestohlene Geld sei überwiegend auf Konten ausländischer Banken eingezahlt oder zum Landkauf verwendet worden.

Südsudan, erst vor elf Monaten von (Nord)-Sudan unabhängig geworden, ist zu 98 Prozent auf Erdöleinnahmen angewiesen. Im Januar ließ Kiir die Produktion jedoch einstellen, weil sich der Süden mit dem Norden nicht über die Aufteilung der Exporterlöse und der Kosten für den Transport einigen kann. Während sich die Erdölvorkommen überwiegend im Süden befinden, gehören dem Norden die Häfen, Pipelines und Raffinerien.

Unterdessen spitzt sich die Flüchtlingskrise im Grenzgebiet zu Sudan zu. Allein in den vergangenen drei Wochen hätten rund 35 000 Sudanesen hinter der Grenze in Südsudan Zuflucht vor Kämpfen gesucht, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk in Genf.

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