Tödlicher Mangel

Kommentar von Martin Ling

  • Lesedauer: 1 Min.

Sie sind die verletzlichsten Erdenbürger: Kinder unter fünf Jahre. Ob Unterernährung, Lungenentzündung oder Durchfall - für die kleinsten Mitbürger ohne ausgebildetes Immunsystem sind Krankheiten schnell tödlich und eine mangelhafte Ernährung führt oft zu irreparablen Langzeitschäden bei der geistigen und körperlichen Gesundheit.

Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF schlägt nun mit einem neuen Bericht Alarm. Zwei Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben demnach pro Jahr an Lungenentzündung und Durchfall. Und das, obwohl es sich um vermeidbare und im letzteren Fall um eine leicht behandelbare Krankheit handelt. Eine simple Kochsalzlösung kann das Austrocknen eines Körpers durch Diarrhoe verhindern und das Überleben sichern. Doch oft fehlt den Armen der Armen das Wissen darum und noch viel öfter fehlt das, was in den meisten Fällen den Durchfall verhindert hätte: sauberes Wasser. Trotz Fortschritten haben noch 783 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser, was 3000 Kinder infolge von Durchfallerkrankungen täglich das Leben kostet.

Zwar haben die Vereinten Nationen 2010 Wasser zum Menschenrecht erklärt. Einklagbar ist es jedoch nicht. Und ohne diesen Rechtsanspruch findet die Politik noch allemal Ausflüchte aus der Verantwortung.

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