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Nahezu perfekt
Titelverteidiger Spanien wirft völlig überforderte Iren mit einem souveränen 4:0 aus dem Turnier
Angeführt von Doppeltorschütze Fernando Torres hat Titelverteidiger Spanien mit einem 4:0 (1:0)-Kantersieg gegen Irland groß aufgetrumpft und das vorzeitige Aus der Iren besiegelt. Bei der zauberhaften Vorstellung des Welt- und Europameisters glänzte der umstrittene Angreifer als eiskalter Vollstrecker und krönte mit seinen Toren in der 4. und 70. Minute die Gala des EM-Favoriten.
David Silva (49.) und Cesc Fabregas (83.) steuerten vor 39 150 Zuschauern in Gdansk die weiteren Treffer zum ungefährdeten Erfolg bei, durch den die Iberer in der Gruppe C mit vier Zählern die Tabellenführung vor den punktgleichen Kroaten übernahmen. Das irische Team von Trainer Giovanni Trapattoni, der die Vorführung an der Seitenlinie mit einer Leidensmiene verfolgte, muss nach dem letzten Gruppenspiel gegen Italien definitiv die Koffer packen.
Spaniens Coach Vicente del Bosque bewies mit seiner einzigen Änderung gegenüber dem 1:1 gegen Italien ein glückliches Händchen. Anstelle von Auftakttorschütze Fabregas durfte Torres als Sturmspitze von Beginn an ran - und der 28-Jährige bedankte sich frühzeitig für das Vertrauen. Nach einem abgeblockten Versuch von David Silva schnappte sich Torres die Kugel und hämmerte sie über Irlands Keeper Shay Given hinweg unter die Latte.
Die Stürmerfrage hatte in den Tagen vor dem Spiel die Fußballnation Spanien gespalten. Del Bosque hatte sich davon jedoch unbeeindruckt gezeigt. »Ich entscheide danach, was am besten für das Team ist«, erklärte er und wurde durch die starke Leistung von Torres bestätigt. »El nino« schlug 20 Minuten vor Schluss noch einmal zu und wurde kurz darauf bei seiner Auswechslung mit tosendem Beifall der spanischen Fans verabschiedet.
Der frühen Führung durch Torres folgte Einbahnstraßenfußball in nahezu perfekter Form. Der Titelverteidiger zauberte und spielte die überforderten Iren teilweise schwindlig. Rechtsverteidiger Álvaro Arbeloa agierte als verkappter Flügelflitzer, Abwehrchef Gerard Piqué war mehr im gegnerischen als im eigenen Strafraum zu finden. Einziges Manko war zunächst die Chancenverwertung. Torres (8.) verzog in aussichtsreicher Position, Andres Iniesta scheiterte aus der Distanz zweimal an Given.
Nach der Pause wurde die Partie noch einseitiger, die Iren kamen kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Das gefürchtete spanische Kurzpassspiel führte nun schnell zum Erfolg. Silva tanzte im Strafraum drei irische Verteidiger aus und schlenzte den Ball gekonnt ins Eck. Kurz vor Schluss stellte der für Torres gekommene Fabregas den auch in dieser Höhe verdienten Endstand her. Einen höheren Sieg verhinderte Irland-Keeper Given.
Spanien: Casillas - Arbeloa, Ramos, Piqué, Alba - Busquets, Alonso (65. Martinez) - Silva, Xavi, Iniesta (80. Cazorla) - Torres (74. Fabregas).
Irland: Given - O'Shea, Dunne, St. Ledger, Ward - Duff (76. McClean), Whelan (80. Green), Andrews, McGeady - Keane, Cox (46. Walters).
Tore: 1:0 Torres (4.), 2:0 Silva (49.), 3:0 Torres (70.), 4:0 Fabregas (83.). Schiedsrichter: Proença (Portugal). Zuschauer: 39 150.
Download: Spielplan und Ergebnisse
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