Palästinenser werfen Romney Rassismus vor

Romneys Auslandsreise von einer «Serie von Fehlern» überschattet

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Der hochrangige palästinensische Politiker Saeb Erekat hat dem US-Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney Rassismus vorgeworfen.
Tel Aviv/Washington (dpa/nd). Romney hatte am Montagmorgen zum Abschluss seines Israel-Besuchs vor Spendern in Jerusalem die wirtschaftliche Überlegenheit Israels gegenüber den Palästinensergebieten unter anderem mit Unterschieden zwischen beiden Völkern zu erklären versucht. Die Vitalität Israels sei «der Kultur und einigen anderen Umständen» zu danken, zitierte ihn die Zeitung «Times of Israel».

Erekats Reaktion kam prompt: «Dies ist eine rassistische Äußerung. Dieser Mann verkennt, dass sich die palästinensische Wirtschaft wegen der israelischen Besatzung nicht entwickeln kann.» Zuvor hatte Romney die Palästinenser schon gegen sich aufgebracht, als er Jerusalem als Hauptstadt Israels bezeichnete. Die Palästinenser wollen den Ostteil als Hauptstadt ihres ersehnten eigenen Staates. Die Annexion des Ostteils von Jerusalem durch Israel wird von der internationalen Gemeinschaft einschließlich den USA nicht anerkannt.

Das Weiße Haus in Washington reagierte verwundert auf Romneys Äußerung. «Es ist klar, dass es da einige Leute gibt, die auf diese Kommentare schauen und sich ein wenig am Kopf kratzen». Es sei an Romney, zu erklären, was er mit seinen Äußerungen meinte, sagte Regierungssprecher Josh Earnest. Aus Präsident Barack Obamas Wahlkampfteam hieß es, die Auslandsreise des Herausforderers werde immer mehr von einer «Serie von Fehlern» überschattet. Das lasse Fragen aufkommen, ob Romney ausreichend auf die Präsidentschaft vorbereitet sei.
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