Im Namen des Eremiten

BUND will gegen A 14-Verlängerung klagen

  • Lesedauer: 2 Min.

Magdeburg/Halle (dpa/nd). Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) will mit einer Klage gegen den geplanten Weiterbau der Autobahn 14 von Magdeburg nach Schwerin vorgehen. »Das wird geschehen«, sagte Landesgeschäftsführer Oliver Wendenkampf am Mittwoch und bestätigte einen Bericht der in Halle erscheinenden »Mitteldeutschen Zeitung«. Demnach soll die Klage bis Freitag beim Oberverwaltungsgericht Magdeburg eingereicht sein. Dabei gehe es um den 13 Kilometer langen Abschnitt der A 14 zwischen Dolle (Landkreis Börde) und Lüderitz (Landkreis Stendal).

Die geplante Trasse führe dort sehr nah an der Colbitz-Letzlinger Heide vorbei, sagte Wendenkampf. In dem Bereich befinden sich seinen Angaben zufolge wichtige Lebensräume bedrohter Tierarten. Dazu zählten seltene Käfer wie der Eremit. Wenn für den Bau der Trasse sogenannte Totholzbäume gefällt würden, würden nicht nur einzelne Käfer sterben, sondern deren Lebensraum und die ganze Population.

Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) hält die Klage laut einer Mitteilung für unnötig. Alle Anforderungen des Naturschutzes würden beim Bau der A 14 erfüllt. Dazu gehörten für den Abschnitt Dolle-Lüderitz verschiedene Bauten, etwa für Fledermäuse. Zudem würden Hecken, Bäume und Gehölze gepflanzt. Er appellierte an den BUND, sein Vorhaben zu überdenken. Bis Freitag sei noch etwas Zeit. Ansonsten: Klage der BUND, werde er gleichzeitig gegen die »Grün-Maßnahmen« klagen, kündigte der Minister an.

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