Ärzte wollen streiken

Nach Abstimmung drohen Praxisschließungen

  • Lesedauer: 1 Min.
Berlin (dpa/nd). Den Patienten in Deutschland drohen in den kommenden Wochen bundesweite Praxisschließungen. Rund 75 Prozent der niedergelassenen Ärzte, die an einer Umfrage von Ärzteverbänden teilnahmen, votierten aus Protest gegen die Krankenkassen dafür. An der Abstimmung beteiligten sich nach Angaben der Verbände vom Donnerstag 49 Prozent der 103 000 Mitglieder in den Berufsverbänden.

»Sie erleben zur Zeit die größten Ärzteproteste seit 2006«, sagte der Sprecher der Allianz der Verbände, Dirk Heinrich und betonte, dass noch Praxisschließungen abgewendet werden könnten, wenn die nächste Verhandlungsrunde über das Ärztehonorar an diesem Samstag doch ein als ausreichend angesehenes Honorar bringe.

Zur Praxisschließung könne kein Arzt gezwungen werden. Doch geht Heinrich von einer massiven Teilnahme aus. Auch Privatpatienten würden vor verschlossenen Türen stehen. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Köhler, sagte: »Wenn es zu Praxisschließungen kommt, wird es unsere Aufgabe sein, über den ärztlichen Bereitschaftsdienst die Akutversorgung und die Notfallversorgung sicherzustellen.«

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.