Schluss am Beginn?

Kommentar von René Heilig

  • Lesedauer: 1 Min.

Man sagt selten Positives über die Arbeit von Parlamentariern. Doch wer die des Bundestags-Untersuchungsausschusses zur Aufdeckung der NSU-Verbrechen lobt, kann nichts falsch machen. Dabei haben es die Abgeordneten und ihre Mitarbeiter nicht leicht: Akten verschwinden, Zeugen mauern ... Positiv vor allem ist: Man hört in dem Untersuchungsgremium wenig vom üblichem Parteien-Hickhack. Da zählt vor allem eines: Aufklärungswille. Wie lange noch? 2013 wird das Bundesparlament neu gewählt. Wann, so fragen sich Akteure wie Beobachter sorgenvoll, erreicht der Wahlkampf, der bereits in vielen anderen politischen Bereichen spürbar ist, den Ausschuss? Macht sich da Kleinkrieg im »höheren Interesse« erst einmal breit, wäre der Demokratie und allen, die sie verteidigen, ein schlechter Dienst erwiesen. Ohne den öffentlichen Druck, den Ausschussmitglieder (auch in Thüringen und manche in Sachsen) im Verein mit Journalisten ausüben, wäre man bei der Aufklärung der Neonazi-Verbrechen längst nicht so weit gekommen.

Wer ehrlich ist, weiß, dass es noch viel aufzuarbeiten gibt. Gründliche Recherche und Schlussfolgerungen wider aufkommendem Rechtsextremismus und Behörden»blindheit« richten sich nicht nach der Dauer von Legislaturperioden. Warum also nicht die große Große Koalition des Ausschusses erhalten, um sie im neuen Parlament weiter zu pflegen?

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -