Werbung

Henkel überzeugt nicht

Kommentar von Martin Kröger

  • Lesedauer: 1 Min.
Ein persönlicher Befreiungsschlag war es ganz gewiss nicht. Berlins CDU-Innensenator Frank Henkel wird auch nach seinem gestrigen Auftritt im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses unter Druck stehen. Denn ausgestanden ist die Affäre um den V-Mann Thomas S. des Berliner Landeskriminalamts und seine NSU-Verbindungen und Hinweise noch lange nicht. Im Gegenteil: Die Aufklärung zu dem Fall steht erst ganz am Anfang. Daran ändert die zögerlich vorgebrachte selbstkritische Haltung Henkels ebenso wenig wie sein erklärtes tiefes Bedauern.

Das gestrige »Sorry, hätte man anders machen müssen« des Berliner Innensenators überzeugt vor allem deshalb nicht, weil es im Ausschuss gepaart war mit einer kruden Mischung aus Medienschelte, dem Verschanzen hinter formellen Vorgaben zu Ermittlungen der Generalbundesanwaltschaft gegen die NSU-Unterstützer sowie der Aussage, bei der Kritik an seiner Person handele es sich lediglich um parteitaktische Spielchen. Und das alles vor dem Hintergrund, dass es um nichts weniger als die Aufklärung des Komplettversagens der deutschen Sicherheitsbehörden geht. Dass ein uninspirierter Innensenator dem Bundestagsuntersuchungsausschuss aus rein formalen Gründen monatelang Informationen vorenthalten hat, ist da nur eine weitere Facette des Staatsversagens.
Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.