UNO verurteilt Anschlag in Somalia
Mindestens 15 Tote bei Selbstmordattentat von Anhängern der Al-Schabaab-Miliz
New York (epd/nd). Zwei Selbstmordattentäter haben sich am Donnerstagabend vor einem überwiegend von Journalisten besuchten Restaurant in der somalischen Hauptstadt Mogadischu in die Luft gesprengt und mindestens 14 Menschen getötet. Unter den Opfern soll sich der Direktor des staatlichen Fernsehens, Liban Ali Nur, befinden. Etwa 20 weitere Besucher wurden verletzt, als die Täter ihre Sprengstoffgürtel vor dem Lokal zündeten.
Herbeigeeilten Helfern bot sich ein Bild des Grauens. Viele Menschen seien verbrannt oder in Stücke gerissen worden, hieß es. Das Restaurant »The Village« gilt als beliebter Treffpunkt von Pressevertretern, Geschäftsleuten und Politikern.
Bislang hat laut Vereinten Nationen niemand direkte Verantwortung für den Anschlag übernommen. Allerdings berichteten afrikanische Medien, die radikalislamische Al-Schabaab-Miliz habe erklärt, die Attentäter seien Sympathisanten der Gruppe. Die Al-Schabaab kämpfen gegen den somalischen Staat und kontrollieren weite Teile des ostafrikanischen Landes.
Nach mehr als 20 Jahren Bürgerkrieg und einer schwachen Übergangsregierung, die für Jahre von den UN gestützt wurde, regiert seit zehn Tagen der erste gewählte Präsident. Der frühere Universitätsprofessor Hassan Scheich Mohamud wurde Anfang vergangener Woche vom Parlament bestimmt. Eine direkte Bürgerbeteiligung war wegen der Sicherheitslage nicht möglich.
Bereits am Tag nach seiner Wahl und Amtseinführung verübten die Al-Schabaab-Milizen einen Anschlag auf den Präsidenten. Der moderate Islamist will nach Jahren des politischen Chaos Recht und Ordnung durchsetzen. Scheich Mohamud, der zu dem Zeitpunkt eine Pressekonferenz gab, blieb unverletzt. Mehrere Wachleute starben.
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