Hoffnung für Häftlinge in Guantanamo
Washington (AFP/nd). Die US-Regierung hat eine Liste mit 55 Insassen des Gefangenenlagers Guantanamo veröffentlicht, die aus ihrer Sicht freigelassen werden können. Die 55 der derzeit 167 Häftlinge sollten in andere Staaten überführt werden, teilte das Justizministerium am Freitag (Ortszeit) mit. Es revidierte damit die Entscheidung, keine Einzelheiten zu den Häftlingen zu nennen, die das Lager verlassen sollen. Auf der Liste, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag, steht auch der Name des letzten britischen Guantanamo-Häftlings Shaker Aamer, dessen Freilassung von London seit zwei Jahren gefordert wird. Vor drei Jahren hatte Washington beschlossen, die Namen der Häftlinge, die freikommen sollen, »aus Gründen der nationalen Sicherheit und der Außenpolitik« nicht zu veröffentlichen. Man befürchtete, die Heimatländer der Betroffenen könnten Versuche torpedieren, diese in Drittstaaten unterzubringen. Laut Justizministerium hätten sich die »Umstände« geändert.
Gefangenenhilfsorganisationen begrüßten die Veröffentlichung als Beitrag zu mehr »Transparenz«. Amnesty International verlangte jedoch, die 55 genannten Häftlinge müssten »sofort in Länder gebracht werden, die ihre Rechte anerkennen«. US-Präsident Obama hatte kurz nach seinem Amtsantritt 2009 die Schließung des umstrittenen Lagers binnen eines Jahres angeordnet. Sein Plan scheiterte jedoch am erbitterten Widerstand des US-Kongresses.
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