ND-Leserin Dr. phil. CHRISTA SEIFERT zu ihrem Erlebnisbericht: Für den absoluten Wahrheitsgehalt verbürge ich mich.“
11
Gerade noch davongekommen, kann Frau Dr. Seifert nun über ihren „Fall“ beinahe schon wieder lachen ND-Foto: Burkhard Lange
auch diesen nicht bieten und frage, ob sie nicht dieselbe sei, die am Vortag schon „Marianne“ sprechen wollte. Sie verneint erstaunt. Auf mein Verlangen nennt sie die von ihr gewählte Nummer - es ist meine bis auf die letzten beiden Ziffern, die sie umgedreht nennt. Also eine Fehlverbindung? Als ich es abends meiner Tochter erzähle, berichtet sie mir, daß sie am Vortag auch schon ein Telefonat entgegengenommen hatte, in dem eine Marianne verlangt wurde. Sie antwortete genau wie ich und wurde daraufhin nach ihrem eigenen Namen gefragt, den sie auch nannte. Wir hielten das Ganze für einen Dummen-Jungen-Scherz.
Anderntags, es ist Donnerstag, der 16. 1., gehe ich mit meinem
Mann gegen 15.30 Uhr aus dem Haus. Am Ende unseres Wohnblocks steht ein dunkler,,Audi ßO“ auf dem schmalen Weg. Als wir schon halb vorbei sind, höre ich etwas und drehe mich um. Der Fahrer des Wagens kurbelt das Fenster herunter und sagt dabei halblaut: „Frau Oberst, wir hätten gern ein großes Bild von Ihnen!“ Wir glaubten uns verhört oder aber es mit einem Betrunkenen oder dummen Witzbold zu tun zu haben. Also fordern wir diesen merkwürdigen Herrn auf, sich deutlicher zu erklären. Er schweigt und sagt dann: „Wir sind freie Bildreporter vom .Spiegel'.“ (Neben ihm sitzt eine junge Frau.) Ich protestiere empört und erzähle dem Herrn die Vorge-
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.