BRIGITTE HERING
nur zu unterhalten oder ihnen einen humorigen Abend zu machen. Damals hatte man das Gefühl, mit den 200 Leuten, die im Publikum saßen, sehr verbündet zu sein. Heute sind das Publikum, die Kabarettisten und die Autoren pluralistischer. Der Biß fehlt einfach. Mit dem gleichen Stil wie früher erreicht man jetzt weniger, auch nicht mit erhobenem Zeigefinger und nur Pessimismus. Das ist, als wollte man mit ständigem Blick in den Rückspiegel vorwärtsfahren.
Die Showkolade, in der Sie ja auch mitwirkten, wurde recht hastig abgesetzt, als das Adlershof er Ende in Sicht war...
Sie wurde nicht abgesetzt. Zuwenige wollten sie weitermachen und zuwenige wollten sie in die neuen Sender übernehmen. So wie vieles aus der ostdeutschen Zeit - Betriebe, Symbole, Gepflogenheiten sollte sie eben von der Bildfläche verschwinden.
Aber kurz vor Toresschluß erhielten Sie noch eine andere Sendung, die der MDR übernommen hat...
Die heißt „Oje“ und läuft monatlich. Wir haben damit Einschaltquoten bei 13 Prozent, was um 20 Uhr, bei der starken Konkurrenz durch die Privaten, recht gut ist. Die Sendung hat aber die gleichen Anfangsprobleme wie der MDR überhaupt. Aber ich sehe auch keinen Grund, die Reihe über die geplanten Sendungen hinaus zu verlängern.
Gespräch: THOMAS KLUG
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.