Eine Frau zeigte es den Männern
Deutsche Fallschirmspringer bei den Arizona Classics
Die Arizona Classics im sonnigen Marana nahe der mexikanischen Grenze waren in diesem Jahr der Auftakt für die WM-Saison der Fallschirmspringer. Mit 126 Aktiven aus 12 Nationen in 26 Mannschaften war ein Großteil der Weltelite in den klassischen Disziplinen versammelt. Dem Wettbewerb kam eine besondere Bedeutung zu, da letztmalig vor den WM (29. Mai bis 7. Juni in China) ein komplettes WM-Programm im Ziel- und Figurenspringen absolviert wurde, allerdings ohne separate Frauenwertung.
Mit Katrin Heinze, Jana und Judith Greschner (alle Eilenburg), Katrin Sperschneider (Köln) und Denise Bär (Halle) war die komplette deutsche Damenauswahl am Start. Marco Pflüger (Halle) startete als einziger männlicher Vertreter aus Deutschland in einer internationalen Vertretung. Für den einzigen deutschen Medaillenrang sorgte Denise Bär vom 1. FSC Halle/Oppin mit ih-
rem zweiten Platz im Figurenspringen hinter Jan Wantula und vor dessen Mannschaftskollegen Milos Jurca (beide Tschechische Republik). Mit ihrer Leistung unterstrich die Hallenserin klar ihre Ambitionen auf eine erfolgreiche WM-Titelverteidigung, dann aber in der Damenwertung. Marco Pflüger belegte den sechsten Platz und blieb als amtierender Vizeweltmeister damit unter seinen hochgesteckten Erwartungen.
Im Mannschaftszielspnngen lagen die deutschen Damen bis zum siebenten von acht Durchgängen deutlich auf einen Medaillenrang, bevor in der Windlotterie unter Arizonas Sonne der jähe Absturz auf Rang 12 erfolgte. Durch diesen rabenschwarzen vorletzten Durchgang wurden die Damen somit um ihre Bemühungen gebracht. Der Sieg ging an die heimstarke USA-Herrenmannschaft. Marco Pflüger landete mit seiner Vertretung auf Rang acht. Im Einzelzielspringen
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Sicht einzig Denise Bär bis zum Finale auf einem Medaillenrang einordnen. Zwei Patzer in den Runden neun und zehn brachten ihr dann aber nur Platz 26 in der Endabrechnung ein. Der Sieg ging an Guiseppe Tresoldi aus Italien. In der Kombinationswertung wurde Denise Bär Zehnte.
Verglichen mit den früheren Leistungen der die Weltspitze mit bestimmenden DDR-Springer, ist das Abschneiden eher als bescheiden zu sehen. In Anbetracht der neuen finanziellen Verhältnisse jedoch kann man durchaus zufrieden sein. Der Aeroclub trug die Kosten für den Trip nach Arizona. Jetzt aber müssen die Athleten bei der WM-Vorbereitung wieder in die eigene Tasche greifen. Springen ist teuer. Aber nur, wer immer und immer wieder „aus der Luft abgeht“, kann sich in der Weltelite behaupten. Wir werden uns bei der WM in China mit kleineren Brötchen zufrieden geben müssen.
MICHAEL BAR
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