Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

  • Kultur
  • Das Friedrich-Wolf-Theater Eisenhüttenstadt wird 40 Jahre alt

Festwoche würdigt das Jubiläum

  • Lesedauer: 2 Min.

Am 6. März wird das Friedrich-Wolf-Theater in Eisenhüttenstadt 40 Jahre alt. Es war das erste Gebäude in der damaligen Stalinallee und entstand als Filmtheater mit jenen Wohnblocks zusammen, die die Werksiedlung des EKO ablösen sollten. Zugleich war der zentrale Bau aber auch Teil einer frühen Vision vom Arbeiten, Wohnen und Leben, deren Spuren noch heute zu finden sind. Dazu gehörte auch die Ungeduld, mit der das Haus nach einem halben Jahr Planverzug, in Betrieb genommen wurde. Eine alte Dampflokomotive wurde auf die Grubengleise an der Rückfront gefahren und diente während des Innenausbaus und der ersten Monate des Veranstaltungsbetriebes als Heizwerk.

Der Saal mit seinen knapp 800 Plätzen erlebte nach dem Auftakt mit dem Deutschen Theater Berlin - es gastierte ausgerechnet mit Shakespeares „Viel Lärm um nichts“ - ungezählte Auftritte von Künstlern und Ensembles aus aller Welt, aber auch Gastspiele der Theater in Cottbus, Frankfurt (Oder) und Berlin, Auftritte der Volkskünstler aus dem Eisenhüttenkombinat Ost und natürlich Kinoaufführungen. „Kultur ist eben kein Zierat, sondern humane Lebensweise der Bürger“, schrieb der Namenspatron des Hauses, dem vom 3. bis 11. März eine Festwoche gewidmet ist. Sie begann mit einem Konzert der Frankfurter Philharmonie und der Eröffnung einer Ausstellung zur Historie des Theaters.

Die Exposition wurde von sechs Frauen zusammengestellt, die sich der Geschichte des Hauses ein Jahr lang in einem ABM-Projekt widmeten. Die Ergebnisse allerdings sind bescheiden. Zwar fanden sich Presseausschnitte, Fotos und Programmzettel, doch wie die Architekten mit Vornamen hießen, warum gerade Friedrich Wolf dem Haus seinen Namen gab, darüber gibt die Jubiläumsschau keine Auskunft.

Am 5. März soll eine Matinee an das Werk des Dramatikers und Erzählers ...erinnern. Der. Film „Professor Mamlock“, den Konrad Wolf nach dem Theaterstück seines Vaters drehte, wird am 8. März zu sehen sein. Ein Benefizkonzert mit Karl Ridderbusch und Klaus Eisenmann am 7 März sowie ein Abend mit Ivan Rebroff am 11. März runden das Programm ab.

Im vergangenen Jahr fanden am Friedrich-Wolf-Theater mit seinen 17 Mitarbeitern fast 800 Filmveranstaltungen, Kabarettabende, Konzerte, Theateraufführungen und Lesungen vor mehr als 100 000 Besuchern statt. Im Frühjahr 1996 ist eine Premiere des Frankfurter Kleist-Theaters geplant, die gemeinsam mit Amateurtheatergruppen aus Eisenhüttenstadt realisiert werden soll, teilte Kulturdezernentin Mechtild Hobl-Friedrich mit. Gastgeber ist das Haus auch weiterhin für eine internationale Tanzwoche sowie für eine Reihe Amateurkunstensembles, die hier ihren Proben- und Auftrittsort haben.

ERICH SCHECH

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.