Ost-Fußball fehlt Lobby
ausschusses an den DFB-Bundestag durchkommen, gäbe es ab der Saison 1997/98 nur noch drei Regionalligen mit je 18 Vereinen. Der Norden und der Nordosten müßten zusammen eine Staffel bilden. „Zehn Bundesländer würden in eine Regionalliga mit riesigen Reisestrecken gepreßt. Das ist nicht vorstellbar“, meint Jörg Ohm, Manager von Lok/Altmark Stendal. „Unser Meister ist ohnehin schon bestraft, daß er den Aufstiegsplatz mit dem Nord-Meister ausspielen muß.“
Moldenhauer will wenigstens den Status quo erhalten. Dieser beinhaltet gegenwärtig eine geteilte Regionalliga
Nord und Nordost, geteilte Fersengelder für diese 36 Vereine und alle drei Jahre einen Direkt-Aufsteiger in die 2. Liga. Nach einem Rotationsverfahren dürfen in den anderen Jahren der Süden und der Westen/Südwesten zwei Aufsteiger stellen.
Allerdings könnte das Stimmenverhältnis beim Bundestag dagegen sprechen, zumal sich der DFB-Ligaausschuß in einem eilig eingereichten Änderungsantrag bei Erhaltung von vier Regionalligen für nur drei Aufsteiger in die 2. Bundesliga einsetzt.
Bei der Besetzung der DFB-Ausschüsse zeigt sich außer-
dem, daß auch im fünften Jahr nach der Vereinigung die Führungsverhältnisse klar abgesteckt sind. Kein DFB-Gremium wird von einem Ost-Vertreter geleitet. In den Liga-Ausschuß wurde von den Profivereinen kein einziger Repräsentant des Nordostens gewählt - trotz eines Erstund fünf Zweitligisten.
„Keiner hat eine Lobby. Deshalb hätte in diesem wichtigen Gremium ein Platz freigehalten werden müssen“, klagt Stephan Dürrschmidt, Manager des Chemnitzer FC. Immerhin hatte es noch vor fünf Jahren zwischen Aue und Rostock 14 Erst- und 33 Zweitligisten gegeben...
JENSMENDE, dpa
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