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  • Kultur
  • „Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam“ von Christopher Monger

O Wales, deine Wagenpannen

  • Lesedauer: 2 Min.

Das Ereignis gilt als verbürgt und hat das gewisse Etwas. Zwei englische Kartographen kommen in das walisische Dorf Ffynnon Garw, das sich durch seinen Berg von allen anderen Dörfern unterscheidet. Die königlichen Kartographen sollen diesen Berg, den einzigen in Wales, vermessen, damit er in der königlichen Karte eingezeichnet werden kann. Wetten werden abgeschlossen: Wie hoch ist unser Berg? Doch was müssen die im Pub versammelten Männer des stolzen Dorfes erfahren? Bitteres. Ihrem Berg fehlen 16 Fuß an Höhe und damit am Recht, auch Berg genannt zu werden. Und die ganze Kneipe stöhnt wie ein Mann: A Hill? Das kann das Ffynnon Garw nicht auf

Claude Sautet begründete mit Filmen wie „Die Dinge des Lebens“ und „Das Mädchen und der Kommissar“ seinen Ruf als brillanter Schilderer menschlicher Gefühle und Beziehungen. Für „Nelly und Mr. Arnaud“ hat der 71jährige das Buch geschrieben und stand wieder hinter der Kamera.

Vergleicht man Ihre Filme, findet man in allen die gleiche Grundstimmung, eine Melancholie pragmatique. Würden Sie dem zustimmen?

Ich bin ein sehr resoluter Skeptiker, der trotzdem täglich von der Hoffnung lebt. Ich mißtraue Klischees und allem, was als absolute Wahrheit verkauft

sich sitzen lassen. Es schüttet auf.

Auch Christoph Monger, geborener Waliser und Verfilmer dieser wahren Begebenheit, schüttet auf. Was den Bewohnern von Ffynnon Garw die eimerweise auf ihren Hügel gebuckelte Erde ist, ist Monger ein vielversprechender Unendlich-Titel, des langen und des breiten beschriebene walisische Halsstarrigkeit, historische Bravheit und Typentheater sowie ein leidlich trockener Humor. Waliselnd und gönnerhaft erzählt, konnte aus einem Film „Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam“ allerdings kein Berg werden, obwohl er das Zeug dazu gehabt hätte. Das Unerquickliche an

diesem Filmhügel sind allerdings weniger die viel zu pathetischen Einsteüungen und Musiken oder der Tod, der für den Berg gestorben wird. Auch nicht die größtenteils mit harhar dargestellte, sprich von den pfiffigen Dörflern mittels Weib, Whisky und Wagenpanne bewerkstelligte Aufenthaltsverlängerung der Kartographen. Sondern die Erkenntnis: Hugh Grant, so jung und schon ein Knattermime.

Wie steht zu lesen: Die Dreharbeiten gaben dem Autor und Regisseur Monger die Gelegenheit, „in sein Heimatland Wales zurückzukehren und dort eine tolle Zeit zu verbringen“ Herz, was willst du mehr

ERNST O. MUHL

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