Klage gegen Gillette wegen Tierversuchen
US-Bundesbehörde soll unlautere Praktiken des Kosmetik-Konzerns unterbinden
Schönheit, Schwung, Jugend - die Realität konterkariert die heile Welt der Kosmetikwerbung: Versuchskaninchen nach einem Langzeittest mit Schuppen-Shampoo Foto: PETA
Der US-Konzern Gillette, wegen zweifelhafter Tierversuche seit Jahren unter Tierschützer-Kritik, hat nun auch eine Klage am Hals. Eingereicht hat sie die Tierrechtsorganisation PE-TA (People for the Ethical Treatment of Animals) bei der Federal Trade Commission (FTC), der US-Bundesbehörde zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs. Der Grund: Die Firma behaupte nach wie vor, ihre Tierversuche seien per Gesetz vorgeschrieben. PETA zufolge gibt es aber keine Vorschriften, die derartige Tests für Kosmetika oder Toilettenartikel verlangen, wie sie Gillette herstellt. Deshalb werde hier das US-Kartellgesetz verletzt, welches falsche und irreführende Werbung verbietet.
Im Schreiben an die FTC fordert PETA diese auf, „sofortige Maßnahmen gegen den Gillette-Konzern zu ergreifen, um diesem Betrug Einhalt zu gebieten“ Gillette soll den Vorwürfen zufolge Versuchstieren Produkte direkt in die Augen geschmiert oder eingeflößt haben. Zugleich wird darauf verwiesen, daß bereits über 550 Kosmetikfirmen Erzeugnisse unter Verwendung von sicheren Alternativen zu Tierversuchen herstellen.
Wie PETA-Vizechef Harald Ullmann dem ND sagte, behauptet auch die Gillette Deutschland GmbH, die von der Muttergesellschaft vorgenommenen Tierversuche seien vom US-Gesetzgeber vorgeschrieben.
INGOLF BOSSENZ
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