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  • Lesedauer: 2 Min.

Von Jörg Nicolaus

Der Blaue Planet trägt seinen Namen nicht umsonst. Zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, und lange glaubte man, das kostbare Naß wäre eine schier unerschöpfliche Ressource. Doch dem ist nicht so. Kaum mehr als zwei Prozent dieser Wassermassen sind Süßwasser und davon nicht mal 0,02 Prozent trinkbar. Hinzu kommt, daß diese Trinkwasservorräte regional sehr

unterschiedlich verteilt sind.

In Gebieten, in denen die Einwohner ohnehin mit einer kritischen Wasserknappheit zu kämpfen haben, wird von einer stetig wachsenden Bevölkerung inzwischen mehr Wasser entnommen, als sich im Grundwasser neu bilden kann. Immer mehr Quellen und Flüsse trocknen aus. Oder sie sind von Chemie und Krankheitserregern verseucht.

Diese Tendenz birgt ein bedenkliches Konfliktpotential. Schon jetzt zeigt sich, daß latente Konflikte durch die Wasserproblematik zu einer ernsten militärischen Krise hochgeschaukelt werden können: etwa zwischen Israel und Palästina.

Heute treffen sich in Paris Delegierte aus 84 Ländern, um - kurz vor dem Internationalen Tag des Wassers am Sonntag - über Lösungsansätze zu beraten. Ei-

ne globale Strategie gegen mögliche Wasserkonflikte darf sich nicht auf die Bereitstellung von ausreichend Wasser für die besonders betroffenen Staaten im südlichen Afrika, Südostasien und Nahost beschränken. Es müssen auch ganz neue Konzeptefür die Wassernutzung durch Industrie und Landwirtschaft entwickelt werden. Allein Asiens Bauern benötigen für die Bewässerung ihrer Reisfelder 40 Pro-

zent des weltweiten Jahresverbrauchs, j

Ein Anreiz für den sparsameren Umgang wird kaum geboten. Im Gegenteil, viele Staaten subventionieren die Verschwendung von Trinkwasser durch Tarife, die die tatsächlichen Kosten niemals decken. Und selbst im entwickelten Europa versikkert mitunter die Hälfte des teuren Trinkwassers aus leckenden Leitungen ungenutzt in den Boden.

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