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Argumentefür Kuba-Hilfe

  • Lesedauer: 2 Min.

Wenn wir Spenden für Kuba sammeln, begegnet uns manchmal das Argument. »Warum soll ich denn für die kubanischen Kinder etwas geben, wenn hier in Deutschland auch Kinder in Armut leben?« Einmal abgesehen davon, daß für viele kubanische Kinder (und für Millionen Kinder der Dritten Welt) die deutsche »Armut« ein großer Reichtum wäre, denke ich, daß es schwierig ist, solche Argumente zu entkräften. Ich hätte entgegnen können: »Wir unterstützen die Menschen in Kuba, weil sie ihre Revolution verteidigen trotz schwierigster Bedingungen. Solange sie durchhalten, haben wir Hoffnung, daß der Sozialismus doch eine Chance hat und auch für uns hier eine Möglichkeit bestehen würde, unsere Lage zu verbessern.«

Wahrscheinlich wäre dann die Antwort gewesen: »Ach, hören Sie doch auf! Der Sozialismus ist gescheitert.« Da müßte ich mich erst einmal mit meinem fiktiven Gesprächspartner verständigen, was wir überhaupt unter »Sozialismus« verstehen wollen. Für mich ist das Volksherrschaft. Boden, Banken und Produktionsstätten müßten Gemeineigentum sein und demokratisch verwaltet werden. Da es in der DDR nur Staatseigentum gab und kein Volkseigentum, es mit der praktizierten Demokratie nicht weit her war, ist nicht der Sozialismus gescheitert, sondern eine embryonale Vorstufe. Und trotz allem hatte dieser »real existierende« Sozialismus schon seine Vorzüge: Es gab Arbeit, Lehrstellen und Bildungschancen für alle und Solidarität untereinander Man brauchte keine Angst zu haben, nachts auf die Straße zu gehen. Dieses Gespräch hat leider nie stattgefunden.

Sabine Doblado

AG »Cuba si«, Altenburg

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