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zu viel Vetternwirtschaft In Brüssels Ämtern gab es

Europäische Union Vernichtender Untersuchungsbericht brachte die EU-Regierung zu Fall Von Ralf Klingsieck, Brüssel

  • Lesedauer: 2 Min.

Mit ihrem kollektiven Rücktritt hat die EU-Kommission in der Nacht zum Dienstag die Flucht nach vorn angetreten und kam einem neuen Mißtrauensvotum des Europaparlaments zuvor.

Hektik in Brüssel: Journalisten stürzen sich über den Bericht der Untersuchungskommission

Foto: Reuters

Wie die Geier stürzten sich am späten Montagnachmittag die Journalisten in Brüssel auf den Untersuchungsbericht der »Fünf Weisen«. Und sie fanden bestätigt, was nach der Übergabe zuvor an die Präsidenten von Kommission und Europaparlament, Jacques Santer und Jose Mara Gil-Robles, als Gerücht durch die Korridore der EU-Zentrale geisterte: Das Urteil der Expertengruppe über die Mißwirtschaft der Europäischen Kommission fiel so vernichtend aus, daß sich das 20köpfige Gremium bereits ein massives Mißtrauensvotum der Europaabgeordneten ausrechnen konnte. Das wollten die EU-Spitzenbeamten nicht riskieren.

Vor zwei Monaten waren sie noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen, als in Strasbourg nur ein Drittel der Parlamentarier für einen Mißtrauensantrag votierte. Dann jetzt schon lieber geschlossen abtreten, sozusagen als noble Geste mit einem Hauch von gekränkter Eitelkeit. Der »Rat der Weisen«, der wochenlang in einem Büro des Europaparlaments in Brüssel hinter verschlossenen Türen gearbeitet hatte und bis zu zuletzt seine Erkenntnisse geheimhalten konnte - für Brüsseler Verhältnisse äußerst ungewöhnlich -, bescheinigt der gesamten Kommission in nur leicht diplomatisch geglätteten Worte verantwortungloses Verhalten. Und so sei die geschlossene Demission der an den Pranger gestellten Institution nur konsequent, wie alle Beobachter in der EU-Hauptstadt hervorhoben.

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