Tiefster See Italiens
Unweit vom Tempio Voltiano befindet sich auch der Hafen, von dem ich mit einem Boot auf den Lago di Como hinausfahren kann. Im Land der Seen, wie die Lombardei zuweilen genannt wird, nimmt der Lago di Como einen besonderen Platz ein. Von allen Seen Italiens weist er mit 410 Metern die größte Tiefe auf. Insofern befindet er sich im Kontrast zum unweit gelegenen und ebenfalls in der Eiszeit entstandenen Lago Maggiore. Er gilt angesichts malerischer Lage und zauberhafter Inseln bei den Einheimischen als »See aller Seen«. Genausogut aber kann ich von Como in die Umgebung streifen, durch Städte und Dörfer von unglaublicher Schönheit, prallgefüllt mit Sehenswürdigkeiten, Mailand, Cremona, Mantua, Pavia, angereichert mit Geschichte und klangvollen Namen durch alle zurückliegenden Jahrhunderte der modernen Zeitrechnung.
Stundenlang könnte ich lauschen, was mir eine einzige Banknote zu erzählen wüßte. Und wenn ich eines Tages die italienische 10 OOO-Lire-Banknote nicht mehr aus der Brieftasche ziehen und damit zahlen kann, dann bleiben mir doch die Geschichten - und auf alle Fälle eine Krawatte - für 10 000 Lire. In Como wird nämlich seit Anfang des 16. Jahrhunderts Seide verarbeitet, in weithin geschätzter Qualität. Und in der Altstadt werden in Geschäften mit bester Familientradition die schönsten Seidentücher und -krawatten angeboten.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.