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Altes Stahlwerk mauserte sich zum Gewerbepark

Mehr als 100 Unternehmen siedelten sich bereits in Brandenburg/Havel an Von Henry Valentin, ADN

  • Lesedauer: 2 Min.

Der SWB-Industrie- und Gewerbepark Brandenburg/Havel befindet sich kurz vor der Vollendung. Bisher konnten 87 Prozent des Geländes des ehemaligen Stahlund Walzwerks Brandenburg (SWB) an Firmen verkauft oder verpachtet werden. Damit ist der aus einem der großen Stahlwerke Europas entstandene Industriepark eines der erfolgreichsten Vorhaben dieser Art in den neuen Bundesländern.

Die Entwicklung eines Gewerbeparks am Stadtrand hätte zur Folge gehabt, dass das zentrumsnahe Stahlwerks-Areal auf unabsehbare Zeit zu einem schwarzen Fleck in der Stadt Brandenburg geworden wäre. »Es gab die Alternative, auf die grüne Wiese zu gehen oder die Stadt vor einer riesigen Industriebrache zu bewahren«, sagt SWB-Geschäftsführer Hans-Peter Re-

chel, der von der Treuhandanstalt mit der Liquidation des Stahlwerks und der Entwicklung des Gewerbeparks beauftragt worden war.

Rechel hat sich für den konzentrierten Einsatz öffentlicher Fördermittel und privater Investitionen zur Revitalisierung des Werksgeländes entschieden. »Das Vorhaben stieß auf gute Nachfrage aus der mittelständischen Wirtschaft, die geeignete Flächen in zentraler Lage suchte«, betont der ehemalige Liquidator. Zudem ließen ein gut ausgebautes Straßennetz, ein Eisenbahnanschluss und der Stadthafen direkt auf dem Gelände kaum Infrastruktur-Wünsche offen.

Bis August hatten sich auf dem Industrie- und Gewerbepark 115 Unternehmen angesiedelt und die Schaffung von 1962 Arbeitsplätzen vertraglich zugesagt. 1380 Stellen wurden bisher geschaffen. Damit ist man dem Ziel nahe, Ersatzjobs für die

zuletzt 1600 Mitarbeiter des 1993 liquidierten Stahlwerks zu schaffen. Zu DDR-Zeiten hatten allerdings mehr als 9000 Menschen im Stahl- und Walzwerk Brandenburg in Lohn und Brot gestanden.

Die im August 1996 begonnene Erschließung ist nahezu abgeschlossen. Rund 90 Prozent des Straßen- und Wegenetzes und etwa 95 Prozent der Versorgungsnetze für Ab-, Trink- und Regenwasser, Gas, Strom und Telekom sind fertig. Die letzten Arbeiten werden bis zur Jahrhundertwende erledigt. Für die Investitionen in die Infrastruktur sind 175,2 Millionen Mark Fördermittel zugesagt worden, 147,5 Millionen Mark flössen bereits. Von den geplanten Investitionen der Firmen des Gewerbeparks von 194 Millionen Mark wurden bisher 154 Millionen Mark verwirklicht.

Von der 874000 Quadratmeter großen Stahlwerksfläche stehen noch 112 607 Quadratmeter für weitere Ansiedlungen zur Verfügung. »Für diese Flächen laufen Gespräche mit interessierten Unternehmen«, berichtet Rechel. Wegen der leicht anspringenden Konjunktur rechnet er bis Ende des Jahres mit weiteren Neuansiedlungsverträgen. Nach dem Willen von Landesregierung und Stadtverwaltung sollen die Projektentwickler des SWB-Industrie- und Gewerbeparks nun weitere 400000 Quadratmeter brachliegende Industrieflächen revitalisieren.

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