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Hinrichtung im Internet

Heftige E-Mail-Debatte über Tod auf elektrischem Stuhl Florida

  • Lesedauer: 1 Min.

Tallahassee (Reuters/ND). Der Oberste Gerichtshof im USA-Bundesstaat Florida hat am Montagabend die Hinrichtung eines verurteilten Mörders um mindestens eine Woche verschoben. Terry Melvin Sims sollte am Dienstag hingerichtet werden. Seine Anwälte hatten den Gerichtshof angerufen, um mehr Zeit zur Vorlage von Beweismitteln für seine Unschuld zu bekommen. Der 57-Jährige protestierte zudem gegen die Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl. Dieser wurde in Florida seit Juli nicht mehr eingesetzt.

Das Gericht hatte zuvor Bilder von der Leiche eines hingerichteten Verbrechers ins Internet gestellt und damit eine heftige Debatte per E-Mail über diese Todesstrafe ausgelöst. Die Fotos zeigen den wegen Mordes zum Tode verurteilten Allen Lee

Davis nach seiner Hinrichtung am 8. Juli, mit violett angelaufenem Gesicht und Blut, das aus der Nase strömt. Es war nach Ansicht von USA-Experten vermutlich das erste Mal, dass ein Gericht mit derartigen Fotos ins Internet gegangen ist.

Hintergrund ist die Debatte um die Verfassungsmäßigkeit der .Hinrichtung durch den elektrischen Stuhl. Richter Leander Shaw wollte mit der Veröffentlichung der Fotos seine von einem Gerichtsbeschluss über die verfassungskonforme Anwendung dieser Hinrichtungsmethode vom 24. September abweichende Auffassung unterstreichen. In den E-Mails wurden unterschiedliche Auffassungen laut. Laut Gerichtssprecher Craig Waters äußerte sich eine Mehrheit jedoch für die Beibehaltung der Todesstrafe.

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