Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Was tun, wenn die Mikrowelle brennt?

Verbraucherzentrale gibt Tipps zum Millenniumswechsel

  • Lesedauer: 3 Min.

Von Christina Denz, ADN

Das Jahr-2000-Problem macht Silvester spannend. Zwar versichern Energieversorger, Banken, Verkehrsbetriebe und Kommunen, ihre Computersysteme hätten den im Voraus simulierten Jahrhundert-Wechsel gut überstanden. Ein Rest-Risiko aber will niemand ausschließen. Die Verbraucher-Zentrale Brandenburg tritt nun mit einem eigens aufgelegten Info-Blatt Befürchtungen entgegen, es stünde doch ein Mikrowellen-Gau in den eigenen vier Wänden bevor. Auch der Mieterbund rechnet nicht mit einer Flut von Schadenersatzklagen. Fazit der Vorbereitungen: Die Brandenburger können entspannt ins nächste Jahrtausend gehen. Auf den Info-Seiten der Verbraucher-Zentrale, die per Fax-Abruf und gebührenpflichtig vertrieben werden, raten die Experten zur ganz privaten Datums-Simulation. Der Heim-PC sollte bereits jetzt - und nach entsprechender Speicherung aller wichtigen Daten - auf den 31. Dezember, zehn Minuten vor 24 Uhr, eingestellt werden. Wenn die Uhr bei neuerlichem Gerätestart nach »Mitternacht«

noch richtig tickt, schafft das System den Wechsel. In der Systemsteuerung der Computer sollte das Jahr als vierstellige Ziffer erscheinen.

Im Falle von Fernsehern, Videorecordern oder Hifi-Anlagen rät die Verbraucher-Zentrale zum Abwarten. Für das Haushaltsbudget sei es günstiger, bei Problemen den Hersteller zu bemühen, als vorschnell neue Geräte zu kaufen. Überhaupt seien Hamsterkäufe unnötig. Immerhin garantiere der Einzelhandel bei gravierenden Problemen am 3. Januar einen »provisorischen Verkauf«.

In der Silvesternacht sollten die wichtigsten Notrufnummern parat liegen. Auch eine Telefonkarte ist ratsam, weil die Funknetze überlastet sein könnten. Unter dem Stichwort »Vorab schauen, was passiert« rät die Verbraucher-Zentrale zudem, am 31. Dezember via Bildschirm ein Auge auf Neuseeland zu werfen. Dort startet die Silvester-Knallerei zwölf Stunden früher. Brennen auf der anderen Seite des Globus Mikrowellen, bleibt in Brandenburg genug Zeit, den Stecker aus der Steckdose zu ziehen.

Entspannt sieht auch der Mieterbund des Landes möglichen Rechtsstreitigkei-

ten im Gefolge der Millenniums-Nacht entgegen. Auch wenn der Strom ausfallen sollte: Nur derjenige könne auf Schadenersatz pochen, dem auch wirklich die Tiefkühlpizza im abgetauten Tiefkühlfach vergammelt. Generell raten die Mietexperten, die Zählerstände des Strom- und Wasserverbrauchs zu notieren. Der Verband Haus & Grund in Düsseldorf empfahl Eigentümern und Hausverwaltern, Alarmanlagen, Zentralheizungen oder zeitgesteuerte Treppenhausbeleuchtungen im neuen Jahr durchzuchecken. Wer sicher gehen will, sollte die Geräte vor Silvester abschalten und erst zu Neujahr wieder starten.

Die Landesregierung sicherte zudem bei Polizei, Katastrophenschutz und Krankenhäusern in der Nacht der Nächte zusätzliche Einsatzkräfte zu. Seit November stehen außerdem in jedem Kreis Experten für Fragen zum Datumswechsel bereit. Für Besorgte hat die Landesregierung ein Bürgertelefon zum Jahr-2000-Problem geschaltet. Experten geben wochentags unter der Rufnummer (0331)866 77 77 Auskunft. Auch alle Landkreise haben solche Hotlines eingerichtet.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.