Geld für Artenschutz

Kurt Stenger über Tiermast, Monokulturen und Artenschutz

  • Lesedauer: 1 Min.

Mehr als ein Viertel der rund 65 000 erfassten Tier- und Pflanzenarten ist vom Aussterben bedroht. Und die »Rote Liste« der Weltnaturschutzvereinigung IUCN wird immer länger. Die Regierungen sind sich - wie bei der globalen Erwärmung - sehr wohl des Problems bewusst, aber mehr als warme Worte und unverbindliche Ziele hatte man bisher nicht parat. Die Einigung beim UN-Biodiversitätsgipfel in Hyderabad über höhere Zahlungen an arme Länder lässt daher aufhorchen, zumal ein wichtiges Zeichen gesetzt wird: Auch in Zeiten von Finanzkrisen muss sich die Welt den Umweltschutz einiges kosten lassen.

Trotzdem: Der Weg bis zum Erreichen der Artenschutzziele ist noch sehr, sehr lang. Weit mehr Geld geben die Staaten weiterhin für umweltschädliche Subventionen zugunsten von Biospritstrategien, indus-triemäßigem Fischfang und Monokultur-Landwirtschaft aus, was die Biodiversität gefährdet. Und mit der bloßen Einrichtung von Naturschutzgebieten, wenn dies von oben herab geschieht und die lokale Bevölkerung nicht aktiv beteiligt wird, ist noch nichts gewonnen. Offen ist schließlich, ob die Beschlüsse Strahlkraft haben, etwa auf den bevorstehenden UN-Klimagipfel in Katar. Auch hier steht der Streit ums Geld, für den globalen Klimafonds, im Mittelpunkt. Doch es geht um Summen in ganz anderen Größenordnungen.

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