Der immer was zu sagen hat
Fußballtrainer Hans Meyer wird 70
Kult-Trainer und immer einen guten Spruch auf den Lippen: So einfach und verkürzt lauten die Zuschreibungen für einen, der nicht nur oft etwas gesagt, sondern auch etwas zu sagen hat. Begeht so einer dann einen runden Geburtstag, den 70. in diesem Fall, werden schnell die »besten Sprüche« aufgelistet, vielleicht noch die Erfolge und Stationen.
Dabei lohnt es sich bei Hans Meyer genauer hinzuschauen, nicht auf Sprüche zu warten. Wie viele seiner Trainerkollegen aus der DDR findet er nach dem Umbruch 1989 keinen Platz im deutschen Profifußball. Trotz seiner drei Pokalsiege mit Carl Zeiss Jena, trotz des Europapokalfinales 1981 gegen Tiflis. Während Spieler wie Sammer oder Kirsten in der Bundesliga Karriere machen, scheint Meyers Trainerlaufbahn in Deutschland 1995 nach dem Rauswurf beim damals drittklassigen 1.FC Union beendet.
Aber Hans Meyer erarbeitet sich ein zweites Trainerleben. Im niederländischen Enschede macht er auf sich aufmerksam, führt von 1999 an Mönchengladbach zurück in die Bundesliga. 2004 gelingt ihm mit Hertha BSC der Klassenerhalt in der ersten Liga.
Bevor er ein zweites Mal die Borussia vom Niederrhein trainiert, wird der 1.FC Nürnberg 2007 unter seiner Regie DFB-Pokalsieger. Seitdem ist er der einzige Übungsleiter, der sowohl FDGB- als auch DFB-Pokal gewonnen hat. Natürlich fällt ihm dazu auch Spruch ein. An seinem Geburtstag heute lassen wir nur seine Laufbahn sprechen.
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