Commerzbank will Stellen abbauen

Zwei Milliarden Euro für Umbau eingeplant

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Frankfurt (AFP/nd). Deutschlands zweitgrößte Bank, die Commerzbank, muss kräftig sparen. Konzernchef Martin Blessing kündigte am Donnerstag »größere Einschnitte« bei den Personalkosten an, nannte aber keine Einzelheiten. Das Privatkundengeschäft soll zugleich profitabler und moderner werden: Kunden sollen künftig »zu jeder Zeit und an jedem Ort« Zugriff auf Produkte und Dienstleistungen des Konzerns haben, wie die Bank mitteilte.

Blessing sagte, es sei »klar«, dass es bei den Personalkosten »größere Einschnitte sein können und werden«. In welchem Umfang, hänge auch von den Gesprächen unter anderem mit dem Betriebsrat ab. Die Wochenzeitung »Die Zeit« hatte unter Berufung auf Kenner der Situation berichtet, die teilverstaatlichte Commerzbank könne in den kommenden Jahren 5000 bis 6000 Stellen streichen. Dies entspräche in etwa einem Zehntel der Belegschaft.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisierte die Planungen zum Personalabbau als »nicht transparent«. Dies würde zu einer starken Verunsicherung der Beschäftigten führen. Das Privatkundengeschäft sei dabei, den Turnaround zu schaffen. Es hätten »in erheblichem Umfang« Neukunden geworben werden können. Daher sei es »kontraproduktiv und schädlich, hier einen Abbau zu betreiben«.

Vorstandschef Blessing will das Privatkundengeschäft tatsächlich stärken - und dafür eine Milliarde Euro in die Hand nehmen. Er wolle die Commerzbank zu einer »modernen Multikanalbank« machen, erklärte er. Das Unternehmen investiere in »die Plattform, das Produkt- und Serviceangebot, den Beratungsprozess und die Qualifizierung der Mitarbeiter«. Zudem solle es eine »Flexibilisierung« im Filialnetz geben, etwa verschiedene Öffnungszeiten, erklärte Blessing. Inwieweit es zu verlängerten Öffnungszeiten kommt, ließ er zunächst offen. Hier wird die Bank mit Arbeitnehmervertretern hart verhandeln müssen.

Investieren will die Bank bis 2016 insgesamt zwei Milliarden Euro. Der Gewinn blieb wie in den ersten beiden Quartalen auch im dritten Quartal bescheiden, von Juli bis September verdiente die Bank unterm Strich 78 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war es noch ein Minus von 678 Millionen Euro gewesen. Im Vorjahreszeitraum hatten jedoch massive Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen zu Buche geschlagen.

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