»Berliner Zeitung« soll Stellen abbauen

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Berlin (nd-Poelchau). Die Insolvenz der Frankfurter Rundschau (FR) war nicht die letzte Hiobsbotschaft aus dem Verlagshaus M. DuMont Schauberg (MDS). Gestern wurde bekannt, dass der zu MDS gehörende Berliner Verlag (»Berliner Zeitung« und »Berliner Kurier«) seinen Mitarbeitern ein »freiwilliges Abfindungsmodell« unterbreitet hat. Konzernsprecher Wolfgang Brüser bestätigte gegenüber »nd« den geplanten Stellenabbau bei den Berliner Zeitungen.

Wie viele Journalisten nach dem Willen der MDS-Führung die Redaktionen verlassen sollen, konnte Brüser nicht sagen. Auch die wirtschaftliche Lage der »Berliner Zeitung« wollte er nicht kommentieren. »Sie ist nicht in Gefahr«, sagte Brüser lediglich zu den Plänen des Verlages. Mit einer Auflage von 131 691 verkauften Exemplaren ist die »Berliner Zeitung« die größte Tageszeitung in der Hauptstadt. Sie teilt sich mit der insolventen »Rundschau« eine Mantelredaktion.

Das Angebot der Geschäftsführung sieht einen Sockelbetrag von 10 000 Euro und 150 Prozent eines Bruttomonatsgehalts pro Jahr der Betriebszugehörigkeit vor. Die Mitarbeiter haben sehr wenig Zeit zu überlegen. Am 3. Dezember soll die Entscheidung gefallen sein. Betriebsbedingte Kündigungen schloss der Verlag in seinem Schreiben an die Angestellten nicht aus.

Die Belegschaft habe die Nachricht vom geplanten Stellenabbau mit Besorgnis, aber nicht panisch aufgenommen, erzählte Betriebsratsmitglied Thomas Rogalla dem »nd«. Die meisten in der Redaktion seien dort um weiterzuarbeiten. Von einer Annahme der Abfindung rät die Mitarbeitervertretung ohnehin ab, weil dies eine komplizierte Sache sei und sich meist nicht lohne. »Statt nur Stellen abzubauen und über die wirtschaftliche Lage zu jammern, sollte der Verlag tragfähige und zukunftsträchtige Geschäftsmodelle entwickeln«, fügte Rogalla hinzu.

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