Viel Feinstaub in Abgasen von Schiffsmotoren

Rostocker Experten untersuchen Auswirkungen

  • Lesedauer: 1 Min.

Rostock (dpa/nd). Feinstäube in den Abgasen von Schiffsmotoren sind möglicherweise gesundheitsgefährdender als bislang vermutet. Dies zeigen erste Messreihen des Virtuellen Helmholtz Instituts in Rostock, berichtete der Leiter des Instituts und des Lehrstuhls für Analytische Chemie der Universität Rostock, Ralf Zimmermann, am Montag. Für die Versuche wurden die Abgase von Schiffsmotoren und als Gegenprobe aus der Holzverbrennung über Kulturen mit Lungenzellen geleitet. »Wir sehen, dass die Zellschädigungen bei den Abgasen aus dem Schiffsmotor deutlich ausgeprägter sind als bei der Holzverbrennung«, sagte Zimmermann. Mit ersten konkreten Ergebnissen sei im kommenden Jahr zu rechnen.

Das Virtuelle Helmholtz Institut ist ein Zusammenschluss von Forschern der Universität Rostock und des Helmholtz-Zentrums in München, das im Frühjahr gegründet wurde. Ziel ist es, neben der chemischen Zusammensetzung der Feinstäube aus Auto- und Schiffsmotoren sowie aus der Holzverbrennung auch die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu erforschen. Es gebe internationale Untersuchungen, wonach Feinstäube für einen Lebenszeitverlust von 12 bis 24 Monaten verantwortlich sein können, sagte Zimmermann. Nun wolle man die biochemischen Grundlagen der beobachteten Schädigungen in den Lungenzellen herausfinden. Als eine der Hauptursachen der Feinstaub-Emission gerade in Norddeutschland gelte die Verbrennung von Schweröl in Schiffsmotoren.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.