Leibrente als Unterkunftskosten

Hartz IV

  • Lesedauer: 1 Min.
Müssen Hartz-IV-Bezieher für das Wohnen in einem Eigenheim an den vorherigen Eigentümer eine Leibrente zahlen, so können sie diese Kosten als Kosten der Unterkunft vom Jobcenter erstattet bekommen. Dies hat das Landessozialgericht (LSG) Rheinland-Pfalz in Mainz in einem Beschluss vom 3. September 2012 (Az. L 6 AS 404/12 B ER) entschieden.

In dem Streitfall hatten die Eltern ihrem erwachsenen Kind ein Eigenheim überlassen. Dafür verpflichtete sich das Kind, ihnen bis zum Lebensende eine Leibrente von monatlich 440 Euro zu zahlen. Da das erwachsene Kind mit seiner Familie mittlerweile auf Hartz IV angewiesen ist, wollte es die Leibrente als Kosten der Unterkunft vom Jobcenter erstattet bekommen.

Zu Recht, entschied das LSG. Die Zahlungen verringerten nicht die auf dem Haus liegende Schuldenlast, sondern verhinderten lediglich, dass die Hartz-IV-Empfänger das Eigenheim zurückgeben müssen. Die Leibrente sei letztlich als Unterkunftskosten zu werten und müsse damit erstattet werden. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -