Berliner Füchse cleverer als der SCM

In Magdeburg entscheiden die Hauptstädter das Handball-Ostderby in letzter Minute für sich

  • Anne Kunze und Karsten Lehmann, dpa
  • Lesedauer: 3 Min.
Clevere Taktik und das Vertrauen in die eigene Stärke: Die Füchse Berlin haben in der Handball-Bundesliga das siebte Ostderby in Serie beim SC Magdeburg gewonnen. Wichtiger als der Erfolg ist den Berlinern aber die Erkenntnis, dass die zweite Reihe immer stabiler wird.

Er war wieder einmal ein Mix aus Rumpelstilzchen und einem Flummi - Handball-Nationaltorhüter Silvio Heinevetter glänzte beim 33:31-Derbysieg der Füchse Berlin gegen den SC Magdeburg mit spektakulären Paraden. An seiner alten Wirkungsstätte war der extrovertierte Schlussmann in seinem Element. Die Sticheleien des Magdeburger Publikums trieben ihn nur noch mehr zur Höchstform an. Aber nicht nur ihn. Auch die Neuzugänge Börge Lund (4 Tore) und Konstantin Igropulo (8/3 Siebenmeter) überzeugten.

Der siebte Derbysieg in Serie war nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen in Serie in der Liga für die Berliner Balsam - zumal ausgerechnet die beiden kritisierten Neuverpflichtungen endlich ihre Klasse zeigten. »Börge Lund hat das überragend gemacht. Allein durch seine Erfahrung. Ich glaube, wir können glücklich sein mit der Kombination von Lund und Iker Romero, die zusammen auf acht Tore kamen«, meinte Berlins Trainer Dagur Sigurdsson. »Dazu noch Bartlomiej Jaszka auf der Mitte und Konstantin Igropulo mit jeweils acht Treffern. Unser Rückraum war wirklich stark«

Der Auftritt wird den Isländer beruhigen, zumal die personellen Probleme der Füchse noch eine Weile anhalten werden. Nationalspieler und Toptorschütze Sven-Sören Christophersen fällt mit einer Knieverletzung noch mindestens vier Wochen aus. Und auch Nationalrechtsaußen Markus Richwien muss wegen einer Knöchelverletzung länger pausieren. »Unsere anderen Spieler sind des Handballspielens aber auch mächtig«, meinte Manager Bob Hanning. »Wir sind nicht von einem Spieler abhängig.«

Den Beweis dafür lieferte die Mannschaft in Magdeburg. »Ich glaube, dass bei uns die Erfahrung aus der Champions League, die Cleverness und die nötige Ruhe den Ausschlag gegeben haben, dass wir das Spiel positiv gestaltet haben«, analysierte Hanning.

Ruhig war Heinevetter bei seiner Rückkehr nach Magdeburg, wo er zwischen 2005 und 2009 spielte, in keiner Phase der Partie. Mit einem sensationellen Reflex in der Schlussminute hielt er die zwei Punkte für die Berliner fest. »Heine hat uns in den entscheidenden Situationen im Spiel gehalten. Wichtig war aber auch, dass wir vorn im Angriff diszipliniert gespielt haben. Das war definitiv unser Plus«, erklärte Spielmacher Bartlomiej Jaszka.

Dieses Lob schloss definitiv auch den Russen Igropulo ein, der sein bisher bestes Spiel für die Füchse machte. »Diese zwei Punkte aus so einem engen Spiel sind sehr wichtig für uns«, meinte der rechte Rückraumschütze. »Denn in den vergangenen Wochen haben wir viele wichtige Spiele absolvieren müssen. Demzufolge sind wir auch extrem müde.« Viel Zeit zum Ausruhen bleibt nicht. Am Sonntag geht es für die Hauptstädter in der Champions League mit dem Auswärtsspiel bei Dinamo Minsk weiter.

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