Opel Bochum: Kampf gegen das Ende
Gewerkschafter und Betriebsrat wehren sich
Bochum (dpa/nd). Gewerkschaften und Betriebsrat rufen zum Widerstand gegen das Ende der Opel-Produktion in Bochum auf. »Die IG Metall akzeptiert eine Schließung des Standortes Bochum nicht«, sagte Gewerkschaftschef Berthold Huber am Dienstag der dpa. GM müsse eine tragfähige Gesamtlösung für Opel in Deutschland vorlegen, sonst gebe es einen offenen Konflikt. Auch der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel will sich nicht mit der Entscheidung der US-Mutter abfinden, dass 2016 die letzten Autos in Bochum vom Band rollen. Er kündigte an, für den Erhalt der Produktion in der Ruhrgebietsstadt zu kämpfen.
Berichten zufolge soll es am Dienstagmorgen zu Arbeitsniederlegungen einzelner Mitarbeiter gekommen sein. Ein Opel-Sprecher sagte dazu nur: »Die Produktion läuft.« Am Morgen nach der Hiobsbotschaft waren die Opelaner weitgehend wortlos und gesenkten Hauptes zur Frühschicht gegangen. Bei vielen waren Frust und Wut der Resignation gewichen. Ein Mitarbeiter sagte, mit Blick auf Streiks oder Protestaktionen sei die Belegschaft abwartend: »Ohne Rückhalt der Gewerkschaften wird da sowieso nichts passieren.«
Die beratschlagen mit Opel-Vertretern aller deutschen Werke am Mittwoch weiter über eine Perspektive für alle Standorte. Der Kündigungsschutz müsse für alle Arbeitnehmer sichergestellt werden, sagte IG-Metall-Sprecher Wolfgang Nettelstroth. Allzu viele Druckmittel haben die Arbeitnehmervertreter derzeit aber nicht: Für das Werk ist ohnehin Kurzarbeit im Januar angemeldet.
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