Neues Programm für Gebäudesanierung geplant

Koalition sieht 2,5 Milliarden Euro für acht Jahre vor

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach dem Aus für die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung will die Bundesregierung nun ein neues, eigenes Programm auflegen. Das Kabinett will dies bereits am nächsten Mittwoch beschließen.

Berlin (AFP/nd). Nachdem der Bundestag und Bundesrat im Vermittlungsausschuss sich nicht auf eine Steuerförderung der energetischen Gebäudesanierung einigen konnten, beabsichtigt die schwarz-gelbe Koalition ein eigenes Programm zur Gebäudesanierung. Nach Angaben aus Regierungskreisen in Berlin soll es bereits am 1. Januar starten und Zuschüsse für Energiesparmaßnahmen an Gebäuden gewährleisten. Das Programm soll den Angaben zufolge über acht Jahre laufen und insgesamt 2,5 Milliarden Euro umfassen. Ausgezahlt werden sollen die Mittel über die staatliche Förderbank KfW. Gespeist werden soll der Topf aus dem Energie- und Klimafonds, den die Bundesregierung zur Finanzierung der Energiewende eingesetzt hatte.

Der SPD-Parlamentsgeschäftsführer Thomas Oppermann erklärte, dass es bei der energetischen Gebäudesanierung damit nun »endlich eine Einigung« gebe. Die Union habe faktisch ihren Gesetzentwurf zurückgezogen, stattdessen werde die energetische Gebäudesanierung jetzt mit einem Zuschussprogramm der KfW gefördert. Dies bedeute, dass das Handwerk im nächsten Jahr neue Aufträge bekomme, betonte der SPD-Politiker. Dies sei gut für die Konjunktur in Deutschland und gut für das Klima.

Die Länder hatten sich im Vermittlungsausschuss am Mittwoch aus Sorge vor Einnahmeverlusten gegen geplante Steuervorteile für Immobilienbesitzer gesträubt, die den Energieverbrauch ihrer Häuser verringern wollen. Die Vize-Unionsvorsitzenden im Bundestag, Michael Fuchs und Christian Ruck, warfen der SPD und den Grünen vor, sie hätten das Vorhaben »aus parteitaktischen Gründen« an die Wand fahren lassen.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie zeigte sich nach der Ausschusssitzung vom Mittwoch enttäuscht.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!