Versorgung von Frühchen erleichtert

  • Lesedauer: 1 Min.

Kassel (epd/nd). Die gesetzlichen Krankenkassen müssen Kliniken, die weniger als 30 frühgeborene Babys pro Jahr versorgen, die Kosten erstatten. Dies entschied gestern das Bundessozialgericht in Kassel und kippte damit eine vom sogenannten Gemeinsamen Bundesausschuss festgelegte Mindestmenge bei den Frühchenbehandlungen.

Das Gericht stellte jedoch klar, dass der Bundesausschuss, der sich aus Krankenkassen, Ärzten, Kliniken und Patientenvertretern zusammensetzt, von den Kliniken Mindestmengen für die Behandlung von Frühgeborenen verlangen kann. Dies sei kein Grundrechtsverstoß. Es müsse allerdings klar sein, dass es durch die festgelegte Mindestmenge tatsächlich zu einer Qualitätsverbesserung bei der Behandlung Frühgeborener kommt.

Im Streitfall hatte das Klinikum Hildesheim gegen die Entscheidung geklagt, die Mindestmengen bei der Versorgung von Frühchen mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1250 Gramm von 14 auf 30 pro Jahr anzuheben. Der Bundesausschuss hatte argumentiert, dass die Sterblichkeitsrate deutlich niedriger sei, wenn Kliniken in der Behandlung von Frühchen viel Erfahrung hätten.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.