Christen in vielen Ländern verfolgt und diskriminiert
Lage der Glaubensgruppe verschlechterte sich 2012
Kapstadt/Berlin (Agenturen/nd). Brennende Kirchen in Kenia, Massaker an Christen in Nigeria, Willkür und Gewalt gegen Christen in Nahost: Christen wurden auch 2012 in vielen Regionen der Welt diskriminiert und verfolgt. Nach Ansicht von Experten hat sich die Lage dieser Glaubensgruppe international im zu Ende gehenden Jahr weiter verschlechtert.
Weltweit sind dem Hilfswerk »Open Doors« zufolge 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens von Verfolgung, Misshandlung oder Tod bedroht. Am übelsten geht es demnach Christen in Nordkorea. Aber auch in vielen islamischen Ländern sind sie gefährdet.
In Nordkorea sollen mindestens 200 000 Christen brutaler Verfolgung ausgesetzt sein. In China gibt es zwischen 20 und 70 Millionen Christen. Der Staat zwingt dort die Gläubigen mit »patriotischen« Kirchenvereinigungen unter seine Kontrolle. Die offizielle katholische Kirche (sechs Millionen Gläubige) erkennt die Autorität des Papstes nicht an. Viele Christen praktizieren ihren Glauben in Hauskirchen oder anderweitig im Untergrund und sind deshalb oft staatlicher Verfolgung ausgesetzt. In Indonesien, dem bevölkerungsreichsten islamischen Land, kommt es nach Kirchenangaben immer wieder zu Übergriffen gegen Christen. Gemeinden wurden mancherorts aufgefordert, ihre Kirchen wieder einzureißen. In Afghanistan bekennt sich die Regierung zwar zur Religionsfreiheit, in der Realität gibt es aber faktisch keine öffentliche Kirche mehr. Saudi-Arabien besitzt keinerlei Religionsfreiheit. Christen müssten ihren Glauben geheim halten, sonst drohe die Todesstrafe, so »Open Doors«. Kirchen sind nicht erlaubt. Mit dem Bürgerkrieg in Syrien wächst die Unruhe unter den Christen dieses Landes. Die christliche Minderheit ist gespalten. Etliche Christen und auch führende Geistliche unterstützen das Regime von Präsident Baschar al-Assad, weil sie die Errichtung eines islamischen Staates befürchten. Seite 3
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