Flucht vor dem Krieg
Frankreichs Intervention in Mali verschärft die Lage der Bevölkerung
Berlin (nd-Ling). Angesichts des Widerstandes der islamistischen Rebellen in Mali richtet sich Frankreich auf einen längeren Einsatz in dem westafrikanischen Land ein. Nach übereinstimmenden Berichten will Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian bis zu 2500 Soldaten nach Mali schicken.
Ein Sprecher der malischen Streitkräfte sagte am Dienstag, Frankreich habe seine Luftangriffe gegen Stellungen der Rebellen in Gao, Kidal und Timbuktu im Norden des Landes fortgesetzt. Mit seinem vom UN-Sicherheitsrat einhellig befürworteten Militäreinsatz will Frankreich nach eigenen Angaben verhindern, dass die Rebellen weiter auf die Hauptstadt Bamako vordringen.
Die Militärchefs der Mitgliedsländer der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS berieten am Dienstag über die Aufstellung einer rund 3300 Mann starken gemeinsamen Kampftruppe. Neue Truppenverbände würden in Kürze in Mali eintreffen. Der ECOWAS-Vorsitzende Alassane Ouattara, Präsident der Côte d'Ivoire, trifft heute in Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel. Deutschland erwägt die Bereitstellung von Flugzeugen, mit denen Soldaten der ECOWAS-Länder transportiert werden sollen.
Die Lage in Mali hat sich nach Angaben von Helfern durch die jüngsten Kämpfe weiter zugespitzt. Seit dem militärischen Eingreifen Frankreichs habe sich die Zahl der innerhalb Malis geflohenen oder vertriebenen Menschen um mehr als 30 000 erhöht, berichtete das UN-Büro zur Nothilfekoordinierung (OCHA). Insgesamt sind seit April 2012 fast 150 000 Menschen in benachbarte Länder geflohen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Genf mit. Im Bild: Flüchtlinge aus Mali in Dori, Burkina Faso.
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