Clinton for President?

Olaf Standke über die scheidende US-Außenministerin

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 2 Min.

Es war mehr oder weniger eine Zwangsehe, die da vor viereinhalb Jahren geschlossen wurde, um die zerrissenen Demokraten zu einen. Schließlich sollte einer der Ihren Nachfolger von Bush im Weißen Haus werden, und dafür brauchte Barack Obama die Anhänger seiner parteiinternen Rivalin. Und Hillary Clinton hatte den riesigen Spendentopf Obamas im Auge, um die gewaltigen eigenen Wahlkampfschulden tilgen zu können. Am Ende wurde sie Außenministerin im Schatten des ersten schwarzen Präsidenten der USA. Ihr erster gemeinsamer Interviewauftritt überhaupt war jetzt nicht nur eine besondere Abschiedsgeste für die scheidende Chefin des State Department, er könnte auch der Startschuss für einen zweiten Anlauf Hillary Clintons gewesen sein.

Obama jedenfalls lobte sie in so hohen Tönen, dass man glauben konnte, da liefe auf CBS ein Werbespot für die nächste Präsidentschaftskandidatur der 65-Jährigen. Er darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten, da ist die Verfassung vor. Clinton, die sich gerade in einer Senatsanhörung wegen des Terrorangriffs auf das Konsulat im libyschen Bengasi verantworten musste, betonte, wie sehr ihr weiter am Herzen liege, »was in Zukunft mit unserem Land geschieht«. In einer aktuellen Umfrage kam sie auf eine Zustimmungsrate von 65 Prozent. Und als einstige First Lady kennt sie sich ja auch schon aus im Weißen Haus.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.