Clinton for President?

Olaf Standke über die scheidende US-Außenministerin

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 2 Min.

Es war mehr oder weniger eine Zwangsehe, die da vor viereinhalb Jahren geschlossen wurde, um die zerrissenen Demokraten zu einen. Schließlich sollte einer der Ihren Nachfolger von Bush im Weißen Haus werden, und dafür brauchte Barack Obama die Anhänger seiner parteiinternen Rivalin. Und Hillary Clinton hatte den riesigen Spendentopf Obamas im Auge, um die gewaltigen eigenen Wahlkampfschulden tilgen zu können. Am Ende wurde sie Außenministerin im Schatten des ersten schwarzen Präsidenten der USA. Ihr erster gemeinsamer Interviewauftritt überhaupt war jetzt nicht nur eine besondere Abschiedsgeste für die scheidende Chefin des State Department, er könnte auch der Startschuss für einen zweiten Anlauf Hillary Clintons gewesen sein.

Obama jedenfalls lobte sie in so hohen Tönen, dass man glauben konnte, da liefe auf CBS ein Werbespot für die nächste Präsidentschaftskandidatur der 65-Jährigen. Er darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten, da ist die Verfassung vor. Clinton, die sich gerade in einer Senatsanhörung wegen des Terrorangriffs auf das Konsulat im libyschen Bengasi verantworten musste, betonte, wie sehr ihr weiter am Herzen liege, »was in Zukunft mit unserem Land geschieht«. In einer aktuellen Umfrage kam sie auf eine Zustimmungsrate von 65 Prozent. Und als einstige First Lady kennt sie sich ja auch schon aus im Weißen Haus.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -