Tore fallen zwangsläufig

Bayern München deklassiert auch Schalke 04

  • Thomas Niklaus, SID
  • Lesedauer: 3 Min.

Eine beängstigende Dominanz und unglaubliche 15 Punkte Vorsprung: Die Frage ist längst nicht mehr, ob der FC Bayern Meister wird, sondern nur noch wann - und wie viele Rekorde die Münchner auf dem Weg zum 23. Titel brechen. Doch trotz einer erneut beeindruckenden Demonstration der Stärke beim 4:0 (2:0) gegen Schalke 04 heben die Münchner auch weiterhin nicht ab. »Das war keine Vorentscheidung. Es war ein super Spieltag für uns, aber es gibt keinen Grund, in Euphorie auszubrechen«, sagte Präsident Uli Hoeneß mit sehr ernstem Gesicht. Es gebe in der Kabine »Wasser und keinen Champagner. Wir nehmen noch keine Glückwünsche entgegen«, fügte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge an.

Doch Schalkes bemitleidenswerter Keeper Timo Hildebrand sprach nach einer Lehrstunde durch die Münchner aus, was momentan in der Liga wohl alle denken: »Ich weiß nicht, wer die Bayern noch aufhalten soll?« Wohl nur sie selbst. In dieser Form hat das Starensemble um Franck Ribéry aktuell keine Konkurrenz in der Liga. Den Rathausbalkon am Marienplatz können die Bayern nach zwei titellosen Jahren reservieren. Sage und schreibe 15 Zähler beträgt der Vorsprung vor Doublegewinner Dortmund. Dies ist nach 21 Spieltagen ebenso Rekord wie die 54 Punkte, die die Münchner bereits eingespielt haben. Nur sieben Gegentore, eine Tordifferenz von plus 48 und 17 Siege, davon 15 zu null, unterstreichen zudem die Extraklasse der Bayern.

Angesprochen auf die eindrucksvollen Marken, meinte Kapitän Philipp Lahm allerdings lapidar: »Wir nehmen uns in den nächsten Wochen nur das vor, was wir uns zuletzt immer vorgenommen haben: Wir wollen jedes Spiel gewinnen, und schauen nur auf uns.« Auch wenn Trainer Jupp Heynckes einräumte, dass der Vorsprung »komfortabel« sei, warnte auch er davor, sich schon jetzt feiern zu lassen: »Wir lassen uns von unserem Weg nicht abbringen und werden weiterspielen, bis man uns auch theoretisch nicht mehr einholen kann.«

Was Heynckes derzeit auch anpackt, es scheint zu gelingen. Überraschend hatte er gegen Schalke seine zuletzt dreimal erfolgreiche Mannschaft geändert - einen Bruch gab es nicht. Arjen Robben, Mario Gomez und Jerome Boateng fügten sich nahtlos ein. »Der Trainer hat Mut«, sagte Torjäger Gomez zu den Maßnahmen. Thomas Müller (11 Saisontore), Mario Mandzukic (14) und Daniel van Buyten konnten so von der Bank aus entspannt zusehen, wie David Alaba (19./51.), Bastian Schweinsteiger (32.) und Gomez (63.) einen nie gefährdeten Sieg sicherstellten. Heynckes leistete sich in der Schlussphase sogar den Luxus, in Rafinha, Diego Contento und Luiz Gustavo drei Spieler aus der zweiten Reihe zu bringen.

»Wir haben mit Autorität Fußball gespielt. Es hat leicht ausgeschaut, was sehr schwer ist. Das ist das Produkt harter Arbeit«, sagte Heynckes. »Die Mannschaft hat in der Rückrunde noch mal zugelegt. Bei dieser Qualität fallen die Tore zwangsläufig«, lobte Rummenigge.

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