Mosambiks Bauern in Angst
Bauernverbände in Mosambik haben der Regierung vorgeworfen, den Ausverkauf des Landes an ausländische Agrarinvestoren zu betreiben. Tausenden lokalen Gemeinschaften und Kleinbauern, die über keine offiziellen Landtitel verfügen, droht die Vertreibung. »Wir von der Nationalen Bauernvereinigung (UNAC) fürchten, dass Mosambikern innerhalb kürzester Zeit das Land ausgehen wird, weil die Regierung ausländischen Konzernen den Zugang zu riesigen und angeblich ungenutzten Agrarflächen verspricht«, sagt der UNAC-Sprecher João Palate.
Nach Angaben des Zentrums für Investitionsförderung verfügt Mosambik über rund 19 Millionen Hektar Land, das für land- und forstwirtschaftliche Zwecke geeignet ist. Bewirtschaftet würden derzeit nur 5,6 Millionen Hektar. »Die Investoren interessieren sich aber vor allem für die Böden, die bereits von den Kleinbauern beackert werden«, warnt Palate.
Etwa 64 Prozent der mosambikischen Bevölkerung leben auf dem Lande. Landwirtschaft ist ihre Haupterwerbsquelle. Fast de Hälfte der Bevölkerung muss mit umgerechnet weniger als einem Dollar am Tag auskommen.
In den letzten zwei Jahren hat die mosambikische Regierung mindestens zehn ausländischen Agrarentwicklungsprojekten ihre Zustimmung gegeben, vor allem solchen aus Brasilien und Japan. Der größte Deal ist »ProSavana«, das die monokulturelle Bewirtschaftung von zehn Millionen Hektar Land vorsieht. »Wir haben Fälle wie in der Provinz Niassa, wo 14 000 Hektar an «Chikweti Forests» verpachtet wurden. Tausende Kleinbauern, die hier seit Generationen lebten, wurden vertrieben«, berichtet Palate. »Chikweti Forests« ist ein Ableger des »Global Solidarity Forest Fund« mit Sitz in Schweden.
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