Knolauchtriebe machen Appetit auf Sommer
GARTEN: Frühjahrsblüher, Frühjahrsflieger, Frühjahrsputz
Weg war sie ja zum Glück nie, aber jetzt ist wieder richtig da: Frau Sonne. Pünktlich zum meteorologischen Frühlingsanfang hat sie die Wolken weggeschoben und strahlt uns an. Die Frühblüher lassen sich auch gern von ihr streicheln und leuchten um so kräftiger in weiß, gelb, rosa, lila und blau. Einige steigen mit zartem Duft den frühen Nektarschlürfern auch in die Nase. Ein paar von den Schneeglöckchen hole ich mir deshalb auch immer ins Haus.
Auf das angenehme Aroma von Knolauchblüten (Allium tuberosum) muss ich dagegen noch bis zum Sommer warten. Aber der farbige Austrieb (zartrosa, gelb, grün) dieses schmackhaften Lauchgewächses (eine Mischung aus Schnitt- und Knoblauch) ist schon länger als zehn Zentimeter. Die Vorfreude auf die ersten Blätter, die ein Butterbrot oder einen Kräuterquark delikat würzen, ist jedenfalls geweckt. Auch die Blüten schmecken so, schmücken Salate, würzen Spinat.
Der Knolauch, eine von über 700 Alliumarten, wächst schon jahrelang an derselben Stelle und sorgt für Nachwuchs, ohne dass er pflegerische Ansprüche erhebt. Da ist der Schnittlauch bei mir nicht ganz so bescheiden. Weil keiner mehr da ist, heißt es jetzt wieder säen: eine Reihe Lauch, eine Reihe Möhren, weil sich beide gut vertragen.
Auf den Winterlingen, Schneeglöckchen und in den Krokusbechern tummeln sich schon die Bienen, trinken Nektar und fliegen mit pludrigen Pollenhosen nach Hause. Ein bisschen ungewöhnlich ist ihr frühes Erscheinen, denn sonst sind immer die Hummeln nach dem Winter die ersten. Auch bei den Schmetterlingen ist es nicht wie sonst. Den Zitronenfalter, der immer als erster und sehr früh durch den Garten taumelt, hat bei mir diesmal der Kleine Fuchs überholt. Oder ob ich den großen Gelben in diesem Jahr nur übersehen habe?
Jedenfalls wird es jetzt höchste Zeit für den Frühjahrsputz. Das schützende Laub muss von den Beeten, den Baumscheiben und von den Stauden, damit sich der Boden erwärmen kann. Statt dessen kommt Kompost überall hin. Er liefert nicht nur Nährstoffe für die oberirdischen Bewohner. Er ist auch ein Leckerbissen für die Winzlinge, die unterirdisch unermüdlich vor sich hin arbeiten und Humus für Gemüse, Obst, Kräuter und Blumen produzieren.
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